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topplus Pflanzenschutz-Tipps 20.9.2023

Die noch hohen Bodentemperaturen begünstigen Ungräser

Pflanzenschutz-Empfehlungen vom 20. September: Ungrasbekämpfung in Getreide und Raps | Raps einkürzen | Rapsschädlinge | Maiszünsler

Lesezeit: 8 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Aktuelle Situation

Nach verbreitet starkem Wind und Regenschauern beruhigt sich das Wetter am heutigen Mittwoch, verbreitet werden 25 °C erreicht. Am Donnerstag steigen im Osten und Süden die Temperaturen bis 29 °C, im Westen leiten Regenwolken einen Temperaturrückgang ein. Freitag regnet es vielerorts mit dann nur noch maximal 20 °C. Am Wochenende bleibt es verbreitet trocken und bei um 20 °C kommt häufig die Sonne durch. In den südlichen Landesteilen ist es dabei wärmer als im Norden.

Getreide: Alle Möglichkeiten gegen Ungräser nutzen

Mittlerweile ist die Getreideaussaat angelaufen. Insbesondere auf extremen Fuchsschwanzstandorten, empfiehlt es sich aber damit zu warten. Die noch hohen Bodentemperaturen bringen Nachteile mit sich.

So keimt bei hohen Bodentemperaturen zum einen deutlich mehr Fuchsschwanz. Zum anderen ist die Wirkung von Flufenacet durch einen schnelleren Wirkstoffabbau schlechter. Trockene Oberböden tragen ihr Übriges zu einer schlechten Wirkung bei.

Wenn Sie jetzt z.B. auf Standorten mit annehmbarer Verungrasung mit der Gerstenaussaat beginnen, empfiehlt sich dennoch unabhängig vom Leitungras, eine Herbstbehandlung mit einem Flufenacet-haltigen Herbizid. Achten Sie vor diesem Hintergrund schon bei der Aussaat auf eine gute Kornablage und Bodenbedeckung, um das Korn bzw. den Keimling vor Schäden durch das Herbizid zu schützen.

Auf Fuchsschwanzstandorten empfiehlt sich eine konsequente Behandlung im Vorauflauf. Ist das Saatbett klutig, können Sie durch Walzen nach der Saat, den Spritzschatten verringern. Mit guter Wirkung können Sie z.B. 0,48 l/ha Sunfire + 2,0 l/ha Trinity applizieren.

Auf Windhalmstandorten können Sie den Behandlungstermin bis zum Sichtbarwerden der Fahrgassen hinauszögern. Idealerweise hat es dann nach der Saat schon einmal geregnet und das Saatbett ist abgesetzt. Gegen Windhalm und eine breite Mischverunkrautung reichen z. B. 0,2 l/ha Sunfire + 2,0 l/ha Trinity aus.

Weitere Möglichkeiten zur Herbizidauswahl finden Sie in den Übersichten.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Raps: Frühe Bestände jetzt einkürzen

Geht Raps vor Winter zu früh und zu stark ins Schossen, verliert er an Winterhärte. Der Einsatz von Wachstumsreglern kann das verhindern. Haben die Pflanzen das 4-Blattstadium erreicht, ist jetzt der richtige Zeitpunkt.

Deutschlandweit ist der Raps sehr unterschiedlich weit entwickelt. Früh gesäte Bestände erreichen schon das 5-Blattstadium. Spätsaaten hingegen schieben gerade mal das erste Laubblatt. Aufgrund der hohen Niederschlagsmengen im August, ist der Ausgangsbefall mit Phoma in diesem Jahr relativ hoch. Phomainfektionen stammen immer von Altrapsflächen. Die sogenannten Pseudotzhezien (Hüllkörper) entlassen Askosporen, die sich durch Wind und Regen verbreiten und die neuen Rapsflächen infizieren. Die hohen Temperaturen mit gelegentlichen Regenschauern, fördern den Pilz.

Jedoch geht es zum jetzigen Zeitpunkt in erster Linie um die Bestandregulierung/Einkürzung der Rapspflanzen zur Stärkung der Winterfestigkeit. Der Raps sollte möglichst nicht schossen. In üppigen Beständen und frohwüchsigen Sorten, wie z.B. Daktari, PT303, Ambassador, Architect oder Armani, die jetzt mindestens vier Laubblätter und mehr haben, empfiehlt sich zu handeln.

Neu zugelassen ist das Produkt Architect. Dieses enthält als fungiziden Wirkstoff Pyraclostrobin und zur Wuchsregulierung Mepiquatchlorid und Prohexadion. Mit diesem Mittel können Sie flexibler zwischen dem 4- bis 7-Blattstadium arbeiten. Es zeichnet sich durch eine gute Einkürzungsleistung (ähnlich Carax) bei gleichzeitig guter Phomawirkung aus und ist mit Aufwandmengen von 1,25 bis 1,75 l/ha Architect + 0,6 bis 0,8 kg/ha Turbo anzuwenden. Geben Sie Turbo/SSA als erstes in den Tank.

Alternativ können Sie klassisch auch mit 0,6 bis 0,9 l/ha Carax mit bester Einkürzungsleistung arbeiten. Behandeln Sie aber dann möglichst zwischen dem 4- und 6-Blattstadium. Die Phomawirkung von Carax ist eher gering. Was die Fungizide im Herbst und Frühjahr leisten können, entnehmen Sie der untenstehenden Abbildung.

Praxistipp: Zusätzlich können Sie zur Absicherung der Bor- und Mikronährstoffversorgung 5 kg/ha EpsoMicroTop + 1 ,0 l/ha flüssiges Bor mit in den Spritztank geben.

Das leisten Rapsfungizide im Herbst und im Frühjahr

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Raps: Tipps gegen Ausfallgetreide, Fuchsschwanz und Rauke

Der Raps ist jetzt aufgelaufen, doch Ungräser ziehen nach. Welche Wirkstoffe infrage kommen, hängt von der Resistenzsituation ab.

Die Rapsaussaat ist abgeschlossen. Auch späte Bestände sind in der Regel unter guten Bedingungen zügig aufgelaufen, früh gesäte Bestände haben das 4-Blattstadium erreicht. Feuchtwarme Böden bieten auch Ausfallgetreide und Fuchsschwanz nun perfekte Bedingungen. Da Ausfallgetreide insbesondere in Mulchsaaten schnell zum Platz- und Lichträuber wird, empfehlen sich zwei Behandlungen. In Pflugsaaten reicht oftmals eine Maßnahme im Vorgewende und den Ausläufern.

Tipp: Behandeln Sie möglichst nach Regen oder im Morgentau. Bei weicher Wachsschicht ist die Wirkstoffaufnahme deutlich besser.

Gegen Ausfallgetreide und sensitiven Fuchsschwanz sind verschiedene FOPs verfügbar, oftmals mit dem Wirkstoff Quizalofop-P. Doch trotz des gleichen Wirkstoffs wirken die Produkte aufgrund unterschiedlicher Formulierungen nicht gleich gut und schnell. Abgeleitet aus unseren Versuchen empfehlen sich 0,8 bis 1,0 l/ha Targa Super bzw. Gram Fix oder 0,8 bis 1,0 l/ha Agil-S. Gegen Quecken, die oft vom Rand einwachsen, können Sie mit 1,5 l/ha Gram Fix arbeiten. Die FOPs sind mischbar mit Insektiziden und Bodenherbiziden.

Wo Fuchsschwanz und Weidelgräser nicht mehr auf FOPs reagieren, können Sie auf DIMs setzen. Dafür muss das Ungras mindestens zwei bis drei Blätter gebildet haben. Noch annehmbare Wirkungsgrade lassen sich in vielen Resistenzproben noch mit 0,5 l/ha Select 240 EC + 1,0 l/ha Radiamix erzielen. Alternativ können Sie 0,5 l/ha Vextadim + 0,5 l/ha Vexone applizieren. Beide Mittel hat die Landwirtschaftskammer NRW geprüft. Geben Sie bei beiden Produkten 0,4 l/ha Targa Super bzw. Gram Fix mit in den Spritztank, um die Schwäche gegen Ausfallgetreide auszugleichen.

Rauke ausschalten

Wer auf Rauke-Standorten aufgrund der hohen Auflagen keine Clomazone-haltigen Mittel einsetzen konnte, kann jetzt nach Vorlage eines Bodenherbizides noch im Herbst nacharbeiten. Wegrauken treten vor allem im Randbereich auf. Mit 0,6 l/ha Fox können Sie bei abgetrockneten Rapsblättern nachbehandeln, bevor die Rauken das dritte Laubblatt ausbilden. Der Raps hingegen sollte vier Laubblätter ausgebildet haben.

Im Splitting erhöhen sich die Wirkungsgrade in der Regel. Dazu 0,4 l/ha Fox zum oben genannten Termin ausbringen und ca. Zehn Tage später nochmals 0,6 l/ha nachlegen. Bei Fox-Behandlungen muss ein Abstand von einer Woche zu anderen Behandlungen (Gräsermittel, Wachstumsregler) eingehalten werden. Fox dürfen Sie nur mit Insektiziden, Bor und oder Runway mischen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Rapserdfloh: Hauptzuflug steht an

Die Befallsstärke des Rapserdflohs schwankt deutschlandweit sehr stark. Wer Raps Anfang September gesät hat, kann jetzt mit dem Hauptzuflug rechnen. Zudem ist auf den Schwarzen Kohltriebrüssler zu achten.

Von keinen Fängen in den Gelbschalen bis hin zu massivem Lochfraß in Schleswig-Holstein und Thüringen variiert der Rapserdflohbefall. Auch wenn die Bedingungen für den Schädling nahezu deutschland weit günstig sind (siehe proPlant-Karte), können sogar innerhalb einer Region die Fangzahlen in den Gelbschalen schlagspezifisch schwanken.

Wer innerhalb von drei Wochen mehr als 50 Erdflöhe in seiner Gelbschale findet, muss aber nicht unmittelbar behandeln. Nur wenn im jungen Raps (Keimblatt- bis zweites Laubblattstadium) der Lochfraß über 10 % liegt, empfiehlt sich eine zügige Maßnahme mit einem Pyrethroid. Dabei sollten Sie aber den gesamten Bestand beurteilen (Linienbonitur) und nicht nur auf die einzelne Pflanze schauen.

Stellen Sie sich die Frage: Wie vital ist mein Bestand? Gefährdet für den Lochfraß sind jetzt Spätsaaten und Bestände, die unter Trockenheit bzw. einem verkrusteten Oberboden leiden.

Die Wirksamkeit der Pyrethroide ist bei den momentanen Temperaturen (> 16 °C) stark begrenzt.

Das heißt für Sie, dass Sie auch nach einer Behandlung den Neuzuflug weiter kontrollieren sollten. Maximal halten die Pyrethroide drei bis vier Tage vor. Ist bei Ihnen der Lochfraß unbedeutend, können Sie effektiver bei kühleren Temperaturen ab Mitte Oktober gegen die Larven des Erdflohs vorgehen.

Der Schwarze Kohltriebrüssler ist in der letzten Woche unter anderem im Nordwesten vereinzelt zugeflogen, stellt aber noch keine Gefahr da. Sobald es sich abkühlt, ist mit stärkerem Zuflug zu rechnen. Wer dann mehr als fünf Schwarze Kohltriebrüssler findet, sollte zügig vor der Eiablage behandeln. Im Unterschied zum Rapserdfloh, lassen sich die Larven des Schwarzen Kohltriebrüsslers nicht behandeln. Bedingt durch die immer wärmeren Herbste, breitet sich der Rapsschädling immer weiter aus.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Maiszünsler mechanisch in Schach halten

Die Silomaisernte ist mittlerweile voll im Gange. Um den Maiszünsler im Griff zu halten, empfiehlt es sich die Maisstoppeln zeitnah zu mulchen und anschließend möglichst sauber unterzupflügen.

Dadurch lassen sich die Rückzugs- und Überwinterungsräume der Maiszünslerlarven im bodennahen Stängel deutlich reduzieren. Mulchen Sie deshalb möglichst alle Maisflächen, unabhängig von der Verwertung als Silo-, CCM- oder Körnermais. Sicherlich erfassen Sie insbesondere nach der Silomaisernte nicht mehr jede Stoppel. Letztlich geht es aber darum, die Maiszünslerpopulation auf einem möglichst geringen, annehmbaren Niveau zu halten. Denken Sie daran: Integrierter Pflanzenschutz bedeutet, den nicht-chemischen Maßnahmen den Vorrang zu geben. Am besten lässt sich die Stoppel mit dem Schlegelmulcher zerstören. Je mehr Oberfläche Sie schaffen, desto schneller und besser ist der Rotteprozess. Aus phytosanitärer Sicht lässt sich durch das Mulchen zusätzlich die Gefahr von Fusariuminfektionen im nachfolgenden Weizen reduzieren. Im Folgemais tritt bei pfluglosem Anbau deutlich weniger Turcicum-Blattfleckenkrankheit auf.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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