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topplus Pflanzenschutz-Tipps 6.9.2023

Warmes Sommerwetter: Raps rechtzeitig vor Unkraut schützen

Pflanzenschutz-Empfehlungen vom 6. September: Pflanzenschutz-Empfehlungen vom 6. September: Rapsbestände unkrautfrei halten | Schnecken und Käfer in Raps kontrollieren | Letzte Blattbehandlungen in Rüben

Lesezeit: 6 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Aktuelle Situation

Aktuell herrscht stabiles Spätsommerwetter: Bis einschließlich des Wochenendes bleibt es überwiegend trocken und sonnig bei Höchstwerten um 30 °C. An den Küsten und im Nordosten ist es ein paar Grad kühler. Kühler bleibt es auch in den frühen Morgenstunden mit knapp über 10 °C.

Raps: Herbizide dringend platzieren

Früh bestellte Rapsflächen erreichen bereits EC 13, doch vielerorts ist der Raps noch nicht abschließend gesät. So oder so stehen Herbizidbehandlungen an.

Wer kann, sollte nun die Raps in den Boden bringen. Diese Woche sind die die Bedingungen mit ausreichender Restfeuchte und sich weiter aufwärmenden Böden günstig. Dabei gilt: Bodenzustand geht vor Saatzeit.

Ist die Saat erfolgreich gelungen, sollten Sie die Bedingungen und zunächst trockene Witterung unbedingt nutzen, um frühzeitig Bodenherbizide auszubringen. Geeignet sind hier je nach Unkrautvergesellschaftung u.a. Fuego, Fuego Top, Butisan Gold. Geht es um Wegrauke, sind Herbizidmaßnahmen mit Clomazone am wirkungssichersten. Zuvor müssen Sie prüfen, ob die zahlreichen Auflagen auf Ihrer Fläche einzuhalten sind. Vor allem die Tageshöchsttemperaturen mit über 25 °C verbieten aktuell für viele Regionen einen Einsatz.

Legen Sie alle anderen Pflanzenschutzmaßnahmen in die kühleren, sonnenärmeren Abendstunden! Ist Raps in EC 12 oder weiter, bietet sich Belkar im Splitting als Alternative an. Die Wirkungsgrade gegen Wegrauke liegen bei 60 bis 80%. Belkar hat zudem Vorteile gegen Storchschnabel und Hundskerbel. Beachten Sie die eingeschränkten Mischungsmöglichkeiten und Abstände zu anderen Maßnahmen.

Ausfallgetreide gezielt beseitigen: In Mulchsaaten läuft mit dem Raps flächenindividuell bereits stärker Ausfallgetreide auf. Gründe sind die teils kurze Zeitspanne zwischen Ernte und Rapsaussaat und die aufgrund feuchter Bedingungen nur geringen Bodenbearbeitungsmöglichkeiten. Beides führte dazu, dass Auflaufwellen nur bedingt mechanisch zerstört werden konnten.

Um dem Raps besonders in der Jugendphase nicht zu viel Konkurrenz zuzumuten, gilt: Schalten Sie stärke Wellen Ausfallgetreide frühzeitig aus. Hat die Masse des Getreides mindestens 2 Blätter ausgebildet können Sie mit einem Graminizid aus der Gruppe der FOP´s vorgehen, wie Targa Super/Gramfix, Agil-S, Panarex usw.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Raps auf Schädlinge kontrollieren

Junger Raps ist besonders attraktiv für Schädlinge. Es gilt nun, Schnecken, Rapserdflöhe und Schwarze Kohltriebrüssler intensiv zu kontrollieren. Falls notwendig, sind Randbehandlungen oftmals ausreichend.

Die feuchten Bedingungen der letzten Wochen sind günstig für Schnecken. Das Auftreten ist momentan sehr unterschiedlich. Um den Schneckenbefall zu kontrollierten, können Sie nach der Saat Schneckenfolien auslegen. Finden Sie Schnecken oder Schleimspuren, müssen Sie umgehend bekämpfen. Prüfen Sie, ob Randbehandlungen ausreichend sind.

Rapserdflöhe sind aktuell noch verhalten unterwegs. So melden Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und NRW ein derzeit geringes Auftreten des Rapserdflohs. Der Käfer wandert ab dem Auflaufen in die Rapsbestände ein und frisst an den jungen Pflanzen. Überwachen Sie den Schädling mittels Gelbschalen, die zeitig nach der Saat (spätestens zum Auflaufen) in den Flächen stehen müssen. Bei größeren Schlägen sollten Sie mehrere Schalen verteilt aufstellen. So können Sie feststellen, ob überhaupt Erdflöhe auftreten, oder der Blattfraß an den Jungpflanzen ggf. auch von anderen Schaderregern, wie Schnecken, hervorgerufen wird.

Ab einem Blattverlust von deutlich mehr als 10 % durch Erdflöhe ist eine Bekämpfung notwendig. Es empfiehlt sich der Einsatz zugelassener Pyrethroide, wie z.B. 75 ml/ha Karate Zeon. Behandeln Sie nur, wenn der Bekämpfungsrichtwert überschritten ist! Das gilt insbesondere in Regionen mit resistenten Erdflöhen. Vorbeugende Einsätze bringen hingegen keinen Erflog und verschärfen die nur Resistenzentwicklung. Liegen zum Anwendungstermin warme Temperaturen vor, sind die Maßnahmen in die kühlen Abendstunden zu verlegen. Prüfen Sie zudem, ob ggf. Randbehandlungen ausreichend sind – z.B. entlang von Altrapsflächen, aus denen u.a. die Erdflöhe in die Neusaaten einwandern.

Mit Gelbschalen lässt sich auch der Schwarze Kohltriebrüssler überwachen. Dieser ist seit den letzten Jahren in NRW, Baden-Württemberg, Hessen ein bedeutender Schädling. Der Schwarze Kohltriebrüssler wandert etwas später als der Rapserdfloh, oft ab Mitte September, in die frischen Saaten ein. Wer später Larven in der Pflanze feststellt, kann nicht mehr handeln.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Falscher Mehltau befällt Raps

In Mecklenburg-Vorpommern sind erste Infektionen durch Falschen Mehltau an jungem Raps aufgetreten. Gegenmaßnahmen sind nicht immer notwendig.

Die Witterung der letzten Wochen mit moderaten Temperaturen, hoher Luftfeuchte, Tau und Schauern haben den Falschen Mehltau gefördert. Typisch für die Krankheit sind gelbliche Flecken auf der Oberseite der jungen Blätter zusammen mit einem weiß-gräulichen Pilzbelag auf der Blattunterseite. Bei wüchsigem Raps stellt der Pilz keine Bedrohung da und Sie müssen keine Gegenmaßnahmen einleiten.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Rüben - noch einmal auf die Krankheiten schauen

Der Cercospora-Befall nimmt weitläufig zu. Kontrollieren Sie insbesondere Flächen mit spätem Rodetermin. Entscheidend ist nun auch die Wartezeit der Produkte.

In vielen Regionen nimmt der Befallsdruck mit Cercospora und Rübenrost zu. Teilweise tritt auch Echter Mehltau auf. Rheinland-Pfalz und Teile von NRW berichten im Vergleich zu den Vorjahren aber über einen moderaten Verlauf, sodass vor allem die Befallsstärke geringer ist.

Für Rüben mit frühen Rodetermin ist eine (weitere) Behandlung nun nicht mehr empfehlenswert. Bei einem Termin zu Ende Oktober oder November ist sich eine kurzfristige Flächenkontrolle dringend angeraten. Liegt die Bekämpfungsschwelle über 45 % befallener Blätter, empfiehlt sich eine Behandlung. Wichtig dabei ist:

  • Der Abstand zu Vorbehandlungen muss mindestens drei Wochen zurückliegen.
  • Achten Sie in Spritzfolge unbedingt auf einen konsequenten Wirkstoffwechsel, um einer weiteren Resistenzentwicklung entgegenzuwirken.

Beachten Sie unbedingt die Wartezeit der Produkte:

  • Propulse: 42 Tage
  • Belanty, Diadem, Score, Domark und Panorama: 28 Tage
  • Amistar Gold: 35 Tage
  • Kupferpräparate: 14 Tage Wartezeit.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Aufgehellte Rübenblätter

In Baden-Württemberg hellen sich einige Rübenflächen auf. Wechseln Sie die Symptome als Folge der SBR-Erkrankung nicht mit der Virösen Vergilbung.

Vergilbte Rübenblätter können auf die Bakterienkrankheit SBR (Syndrome Basses Richesses) hinweise. Das Syndrom niedriger Zuckergehalten wird durch Bakterien ausgelöst. Im Juni/Juli überträgt die Schilf-Glasflügelzikade diese Bakterien in die Rüben. Als weiteres Symptom sind die Herzblätter lanzettig verformt und hellgrün. Der Rübenkörper ist zudem deformiert und die Gefäßleitbündel verbräunt. Der Schaden wird erst mit der Ernte über bis zu 40% geringere Zuckergehalte deutlich. Gegenmaßnahmen sind nun nicht möglich.

Hinweis: Verwechseln Sie SBR nicht mit Viruserkrankungen. Auch Virusnester lassen sich nun im Feld beobachten. Dabei sind Blattläuse die Überträger. Bei genauer Betrachtung treten die Symptome aber überwiegend nur in Nestern auf. Herzblätter und Rübenkörper sind nicht verformt.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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