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Kostet Alternaria Ertrag?

Lesezeit: 3 Minuten

Neues aus Versuchen, über Resistenzentwicklungen bei den Strobis und über das Vorbeugen gegen die Dürrfleckenkrankheit.


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Wie mehrjährige Versuche bei uns an der Bezirksstelle Uelzen zeigen, ist der Dürrfleckenkrankheit, die die beiden Erreger Alternaria alternata und Alternaria solani verursachen, zumindest in früh abreifenden Sorten keine Beachtung zu schenken. In Sorten der Reifegruppe I und II erbrachten Alternaria-Spritzungen keine Mehrerträge. Dagegen waren in spätreifen Kartoffelsorten (Reifegruppe IV) durch den dreimaligen Einsatz von Alternaria-Spezialmitteln Mehrerträge von knapp 10 % zu erzielen. Hieraus wird deutlich, dass Alternaria vor allem in späten Sorten Ertragsverluste verursacht. Dies liegt in der Epidemie der Erreger begründet. Meist beobachten wir in der 2. Augusthälfte eine deutliche Zunahme des Befalls, der innerhalb kurzer Zeit zum vollständigen Absterben des Blattapparates führt. Ist zu dieser Zeit die Ertragsbildung einer Sorte abgeschlossen, da es sich um eine früh abreifende Sorte handelt, kommt es zu keinem Ertragsverlust durch die Dürrfleckenkrankheit. Handelt es sich dagegen um eine spätreife Sorte, so ist mit deutlichen Ertragseinbußen zu rechnen, da hier die Ertragsbildung später stattfindet. Wegen des abgestorbenen Blattapparates kann die Kartoffel ihr Ertragspotenzial nicht vollständig ausschöpfen. Die Folge: Minderertrag. Wie Alternaria bekämpfen? Zur Bekämpfung von Alternaria stehen die Spezialmittel Signum und Ortiva zur Verfügung, die gut gegen Alternaria wirken. Ein gewisser Bekämpfungserfolg lässt sich durch den konsequenten Einsatz von Mancozeb-haltigen Produkten erreichen. Ähnliche bzw. leicht bessere Wirkungsgrade lassen sich mit einer Tankmischung aus Tanos plus Ranman Top erzielen. Keinerlei Alter-nariawirkung weisen die Mittel Infinito, Revus oder Ranman Top auf. Signum und Ortiva waren bisher Mittel der Wahl, wenn es um die Bekämpfung von Alternaria ging. In Untersuchungen der TU München Weihenstephan (Arbeitsgruppe Hausladen, Leiminger, Adolf) wurden jedoch erste Isolate von Alternaria solani gefunden, die eine gewisse Resistenz gegenüber den Strobilurinen aufweisen. Vor diesem Hintergrund erscheint der überlegte Einsatz von Signum und Ortiva zwingend angeraten. Eine Möglichkeit wäre, bei der Krautfäulebekämpfung im Zweifelsfall auf ein Mancozeb-haltiges Mittel aus-zuweichen. Von dieser Maßnahme darf man keine Wunder erwarten, sie kann aber mit dazu beitragen, den Alternaria-Druck etwas zu mindern. Deutlich größere Effekte in puncto Resistenzvermeidung sind durch das rechtzeitige Anwenden von Signum bzw. Ortiva zu erwarten. Verspätete Behandlungen auf bereits stark befallene Pflanzen sind nicht sinnvoll. Sie leisten nur einer weiteren Resistenzbildung Vorschub. Doch was heißt: Rechtzeitige Anwendung von Signum bzw. Ortiva? Die 1. Behandlung mit einem Alternaria-Spezialisten sollte ca. 7 bis 8 Wochen nach dem Kartoffelauflauf erfolgen, wenn leichter Anfangsbefall auf dem Blattapparat zu beobachten ist. Eine 2. Maßnahme sollte frühestens 2 Wochen später durchgeführt werden. In einer spätreifen Sorte kann in der 1. Augusthälfte noch eine 3. Behandlung sinnvoll sein, wenn wir ideale Bedingungen für Alternaria haben (hohe Temperaturen, häufiger Wechsel von Sonne und Regen). Und: Reduzieren Sie nicht die Aufwandmenge, da auch das die Resistenzbildung fördert! Vermeiden Sie Stress! Vergessen Sie nicht, dass die Ausbreitung von Alter-naria durch geschwächte Pflanzen gefördert wird. Schalten Sie daher jegliche Form von Stress aus. Eine ausgeglichene Nährstoff- und Wasserversorgung ist wichtig. Achten Sie auch darauf, Blattläuse rechtzeitig zu bekämpfen. Dies sollte bei einem Bekämpfungsrichtwert von 500 Läusen pro 100 Fiederblätter erfolgen. Mit diesen Maßnahmen lässt sich das Auftreten von Alternaria zwar nicht verhindern, aber der Befallsdruck und damit das Schad-ausmaß etwas reduzieren. Dr. L. Scheid

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