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T-Träger und Bohlen

Lesezeit: 5 Minuten

Weit verbreitet sind Wände aus senkrechten Doppel-TTrägern und waagerechten Holzbohlen. Je nach Querschnitt und Abstand der Träger sowie der Höhe stehen die Wände frei oder sind oben mit der gegenüberliegenden Seite verspannt. Durch diese relativ einfache Konstruktion ist ein hoher Anteil Eigenleistung möglich. Gängig sind Stützenabstände von 2 m, 2,50 m oder 3 m. Je nach Stützenabstand werden im frei stehenden Lager bei 3 m Wandhöhe Doppel-TTräger mit dem Profil IPB 140, IPB 160 oder IPB 180 eingebaut. Vor allem weil die Stahlpreise seit dem letzten halben Jahr wöchentlich steigen, müssen Sie je nach Profil mit Preisen zwischen 20 und 35 E pro m rechnen (alle Preise Richtgrößen ohne MwSt.). An den Ecken werden auf die Seiten der Träger U-Eisen aufgeschweißt wo die Holzbohlen ebenfalls eingeschoben werden können. Ein U 160-Profil kostet ca. 12 bis 14 E pro m. Auch wenn die Träger mit säurebehandeltem Getreide in Kontakt kommen, ist eine Verzinkung nicht notwendig. Ein schnelles Durchrosten ist bei dieser Materialstärke kaum zu befürchten. Einige Praktiker haben den Trägern einen einfachen Anstrich mit Silolack verpasst, was meist sehr gut hält. Werden die Wände oben mit Rundoder Flachstahl verspannt, können die Fundamente und Träger auch dünner ausfallen (bei 3 m Höhe und 3 m Abstand reicht anstatt eines IPB 180 für rund 34 E dann ein IPB 120, ca. 18 E pro m). Nachteil: Die verspannten Boxen dürfen nicht einseitig belastet werden. Sie müssen gleichmäßig befüllt werden. Außerdem stören die Streben beim Einlagern, weil lange Förderschnecken nur schwer in Stellung gebracht werden können. Auch das Abkippen von Getreide direkt im Silo ist kaum möglich. Eindeutiger Nachteil dieser Lagerlösung sind die massiven Betonfundamente für die senkrechten Stützen. Vor allem bei frei stehenden Wänden und 3 m Lagerhöhe benötigen Sie bis zu 2 m3 Beton pro Stütze! Die Stahlstützen werden rund 60 cm tief in den Boden der Halle oder Scheune eingelassen (Fundamenttiefe mindestens 80 cm). Bei Neubauten bieten sich Streifenfundamente an. Beim Aufstellen in Altbauten müssen Fundamente in den Boden eingelassen werden. Das geht besser mit Punktfundamenten und entsprechenden Bewehrungskörben. Die meisten Praktiker betonieren aber nicht die Stützen direkt ein, sondern rechteckige Köcher oder Steckhülsen aus Stahl. Hier können die Träger später eingeschoben und wieder herausgezogen werden. Die leeren Köcher lassen sich mit einem Blechdeckel verschließen. Bei Neubauten von Hallen sollten direkt Köcher auch im nicht als Lager genutzten Teil mit einbetoniert werden. So lässt sich die Lagerkapazität später einfach erweitern. Nachteil der Köcherlösung: Weil die Träger den Köcher nicht komplett ausfüllen, kann Getreide hereinlaufen. Kornkäfer und anderes Getier gedeihen hier prima. Deshalb sollten die Öffnungen vor dem Einlagern zumindest mit Holzkeilen verschlossen werden. Als Wandmaterial werden Holzbohlen in die Stützen eingeschoben. Die Stärke der Bohlen ist ebenfalls vom Stützenabstand und der Stapelhöhe abhängig. Bei 3 m Abstand und gleicher Höhe sollten die Bohlen nach den Berechnungen des KTBL eine Stärke von 8 cm haben. Hier passen z. B. Dachsparren mit der Abmessung 8 x 16 cm, die rund 2,80 E pro m kosten. Praktiker, die Wald besitzen, können auch eigenes, trockenes Holz verwenden. Um Material zu sparen, reichen oben dünnere Bohlen. Das macht auch den Auf- und Abbau leichter. Nachteil: Wird die Wand abgebaut, müssen die Bohlen getrennt gelagert werden. Beim Entleeren der Box bleiben außerdem auf den Kanten, wo sich der Querschnitt verjüngt, Körner und Schmutz zurück. Durch die rauen Wände und die vielen Ritzen und Spalten ist der Reinigungsaufwand bei diesem System generell höher als z.B. bei Wänden aus Blech. Einige Praktiker nehmen alle ein bis zwei Jahre die Bohlen aus den Führungen, um Lagerschädlinge auch in den Zwischenräumen zu bekämpfen. Die Grundreinigung mit Druckluft und Hochdruckreiniger ist immer Pflicht. Die Kosten: Bei einer Wandhöhe von 3 m und einem gleich weiten Pfostenabschnitt liegt der reine Materialpreis für Stahl und Holz bei einer frei stehenden Wand bei 40 bis 45 E pro m2. Dazu kommen die Kosten für das Fundament: Nach Statik werden bei frei stehenden Wänden je 2 m3 Beton pro Stütze benötigt (rund 63 E/m3 ohne Bewehrung). Damit liegen die Gesamtkosten pro m2 frei stehende Wand bei rund 65 bis 80 E ohne Lohn). Wände mit oben liegender Verspannung fallen günstiger aus. Bei sonst gleicher Ausführung und Abmessung liegt ihr Preis inklusive Fundament bei rund 55 bis 65 E/m2. Die Vorteile: + Einfaches, sehr robustes System + Auf- und Abbau möglich + Hoher Anteil von Eigenleistung möglich + Verwendung von eigenem Holz möglich + Weitgehend säurebeständig Die Nachteile: Nachträglicher Einbau durch Fundamente relativ aufwändig Schlechtere Hygiene durch Ritzen und Spalten, höherer Reinigungsaufwand Offene Köcher als Schmutzecke Schweres Material verhindert den schnellen Auf- und Abbau

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