Für eine Versöhnung von Energiewende und Naturschutz will sich Bundesumweltminister Peter Altmaier stark machen. „Eine erfolgreiche Energiewende gelingt nur im Einklang mit der Natur“, betonte der CDU-Politiker beim Fachforum „Naturschutz - mitten in der Gesellschaft“ anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Bundesamts für Naturschutz (BfN) in Bonn.
Nach seiner Auffassung wird der Ausbau der erneuerbaren Energien nur dann auf Dauer auch die Akzeptanz der Bevölkerung finden, wenn dieser naturverträglich erfolgt. Der Naturschutz müsse schon früh in die Gestaltung der Energiewende integriert werden. So könnten nach einer grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verstärkt auch Naturschutzkriterien in die Ökostromförderung einfließen.
Der Ausbau der Bioenergie etwa habe in vielen Regionen bereits eine Belastungsgrenze erreicht; der Ausbau der Windkraft im Wald erfordere eine besonders sorgfältige Standortwahl. „Das Prinzip der Nachhaltigkeit gilt auch für die Energiewende“, unterstrich Altmaier. Aus seiner Sicht muss der Ausbau der Regenerativen ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich geschehen.
Als eine „gute Idee“ bezeichnete der Minister die vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) vorgeschlagene „Clearingstelle“ zur Versöhnung von Energiewende und Naturschutz. Eine solche unabhängige Stelle könnte die Konflikte zwischen Energiewende und Naturschutz auflösen, indem sie informiere, aufkläre und gegenseitige Vorurteile abbaue. Der Minister zeigte sich überzeugt, dass letztlich doch alle das Gleiche wollten, und zwar Klimaschutz, saubere Energie und eine intakte Natur. Aber nur wenn die Anliegen in der richtigen Balance seien, werde man sie auf Dauer auch umsetzen können.