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Betriebsergebnisse besser, die Stimmung aber nicht

Lesezeit: 3 Minuten

Der Situationsbericht des Deutschen Bauernverbands weist für das Geschäftsjahr 2021/22 gestiegene Gewinne bei Landwirten aus, doch die wirtschaftliche Lage schätzen viele nicht rosig ein.


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Im Durchschnitt lag das Unternehmensergebnis von landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben bei 79700 €. Das ist ein kräftiger Anstieg um 49% im Vergleich zum Vorjahr. Die EU-Direktzahlungen machen hiervon 26200 € aus – rund ein Drittel. Jedoch gab der DBV zu bedenken, dass ein Großteil der Ergebnisse vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine erwirtschaftet wurde. Seitdem habe sich die Lage insbesondere bei den Betriebskosten verschärft. Daher verwundert es nicht, dass das Konjunkturbarometer unter den Landwirten deutlich eingetrübt ist. Daher ist auch die Investitionsbereitschaft unter den Betrieben eher gering, und wenn stecken Betriebe Geld in neue Maschinen und nicht in Erweiterungen von Ställen.


Ackerbau


Die hohen Preise auf den Getreidemärkten haben den Ackerbaubetrieben in die Karten gespielt. Ihr Unternehmensergebnis lag mit 90304 € deutlich über den beiden Vorjahren (gut 63500 €). Zwar sind die Aufwände für Düngemittel um 65,9% in die Höhe geschossen, aber die hohen Preise bei Getreide, Kartoffeln und Ölsaaten haben dieses mehr als aufgefangen.


Milchvieh


Auch in der Milchviehhaltung ging es aufwärts, sogar noch deutlicher als im Ackerbau. Das durchschnittliche Unternehmensergebnis von 57000 € im Vorjahr ist auf fast 96000 ​​​​​​​€ im Wirtschaftsjahr 2021/22 geklettert. Die Erträge bei der Milch stiegen im Vergleich zum Vorjahr um gut 20%. Auch die Erträge beim Rindfleisch gingen um 25% aufwärts. Nach einem niedrigen Vorjahresergebnis konnten sie ihren Unternehmensgewinn auf 46900 ​​​​​​​€ steigern.


Veredler


Die Situation im Schweinesektor malte Bauernpräsident Rukwied in düsteren Farben. Nach dem Einbruch im letzten Jahr erholten sich zwar die Unternehmensergebnisse auf gut 60000 ​​​​​​​€. Grund zum Aufatmen ist das aber für viele nicht. Nach Rukwieds Worten finde im Schweinesektor kein Strukturwandel, sondern ein regelrechter Strukturbruch statt. „Allein in Baden-Württemberg hat es vor 22 Jahren etwa 20000 Schweinehaltungsbetriebe gegeben – heute sind es vielleicht noch 1700“, verdeutlichte der DBV-Präsident. Die Zahl der Schweine sei bundesweit innerhalb von zehn Jahren um knapp 6 Millionen Tiere gesunken, während der spanische Bestand gleichzeitig um 7 Millionen Schweine angewachsen sei. Einer Umfrage zufolge gehe zudem jeder zweite deutsche Betrieb davon aus, wegen der fehlenden ökonomischen Perspektive in den nächsten Jahren aus der Schweinehaltung auszusteigen.


Dafür macht Rukwied auch die zögerliche Haltung der Bundesregierung bei der Anschlussfinanzierung des Tierwohlumbaus verantwortlich. Der DBV-Präsident befürchtet deshalb, dass sich der Strukturbruch fortsetzen wird. Bei den Geflügelhaltern hingegen gab es kräftige Zugewinne.


Ökologischer Landbau


Große Sprünge gab es in der ökologischen Landwirtschaft nicht. Sie konnten auch nicht im gleichen Maße, wie die konventionellen Erzeuger von den hohen Weltmarktpreisen profitieren. Dennoch steigerten sie ihr durchschnittliches Unternehmensergebnis um 9% auf 90282 ​​​​​​​€.


Die Daten für die Analyse stammen von 8663 Buchführungsabschlüssen landwirtschaftlicher Betriebe.

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