Phosphor-Dünger drohen künftig knapp und teuer zu werden. Die Bevölkerungsentwicklung, der steigende Fleischkonsum und die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe treiben die Nachfrage nach oben.
Weltweit besitzen vier Länder 80 % des Phosphatgesteins, aus dem das Nährelement gewonnen wird: Marokko/Westsahara (37 %), China (24 %), Südafrika und Jordanien (jeweils 10 %). Vor allem China und Marokko können die Preise mehr oder weniger diktieren. So wie 2007, als China während der Rohstoffbooms eine Exportbeschränkung einführte und sich die Phosphor-Preise auf dem Weltmarkt binnen eines Jahres verzehnfachten, erinnert die niederländische Fachzeitschrift „Boerderij“.
Europa benötigt 10 % des weltweiten Verbrauchs. Davon gehen wiederum 80 % in die Landwirtschaft. Allerdings gehen jährlich 20 bis 30 Mio. t Phosphat durch Erosion verloren und verschwinden in Flüssen, Seen und Meeren. Das ist mehr als jährlich aus Phosphat-Minen abgebaut wird.
Der weltweite Vorrat wird auf 4 200 Mio. t geschätzt. Direkt abbaubar sind allerdings nur 2 400 Mio. t. Nach optimistischen Schätzungen reichen die leicht abbaubaren Vorräte noch 125 Jahre. Steigt jedoch der Bedarf jährlich um nur 0,7 % und werden 10 % der fossilen Brennstoffe durch Biosprit ersetzt, sind die Vorräte bereits nach 75 Jahren erschöpft.
Auch deshalb wird verstärkt auf Recycling gesetzt, z. B. aus Klärschlamm. In Brandenburg soll bis spätestens 2012 eine Rückgewinnungsanlage entstehen und P aus den Klärwerken Berlins gewinnen. Um zusätzlich den Verbrauch einzuschränken, diskutiert die Wissenschaft auch eine Phosphorabgabe, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.