Auf der Aufsichtsratssitzung der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG) am Mittwoch hat der Aufsichtsrat eine fristlose Kündigung gegenüber dem bisherigen Geschäftsführer Herrn Thorsten Hiete beschlossen. Grund war ein erheblicher Vertrauensverlust des Aufsichtsrats aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung der NLG.
Der Aufsichtsrat stellte fest, dass nach derzeitigem Kenntnisstand kein finanzieller Schaden für die Gesellschaft entstanden ist und auch kein Fall von persönlicher Bereicherung vorliegt. Der Aufsichtsrat der NLG hat umfangreiche interne Prüfungen eingeleitet.
Aufgrund der Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung soll jedoch die zuständige Staatsanwaltschaft gebeten werden, eine strafrechtliche Relevanz zu prüfen. Der Geschäftsbetrieb wird ununterbrochen fortgesetzt.
AbL fordert Neuausrichtung der NLG
Der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) fordert unterdessen eine grundlegende Überprüfung und Neu-Ausrichtung der NLG-Strategien. Die Rolle der NLG bei Kauf, Bodenbevorratung und Wiederverkauf von Flächen an Landwirte und für öffentliche Zwecke und die dabei gebotenen und geforderten Preise müssten stetig daraufhin überprüft werden, inwieweit sie der Förderung bäuerlicher Strukturen nützten oder schadeten.
Auch im Bereich der Stallbauten und damit auch beim anstehenden Umbau der Nutztierhaltung auf eine flächengebundene, artgerechte und wirtschaftliche Tierhaltung auf Bauernhöfen könne und müsse die NLG ihre zentrale Rolle verstärkt wahrnehmen, so die AbL.