Die Ausbildung zum Landwirt hat der Gärtnerlehre in Niedersachsen letztes Jahr wieder den ersten Rang abgelaufen. Laut dem Bauernverband wollten 2013 in dem Bundesland nach Erhebungen der Landwirtschaftskammer 1 851 junge Menschen zum Landwirt ausgebildet werden, während der bisherige Spitzenreiter „Gärtnerlehre“ auf den zweiten Platz abrutschte.
Deutliche Einbußen registrierte die Kammer auch bei den Hauswirtschafterinnen, dagegen legte der noch junge Ausbildungsberuf Fachkraft Agrarservice weiter zu. Insgesamt wurden der Landwirtschaftskammer zum Ende des vergangenen Jahres gut 5 700 Ausbildungsverhältnissen gemeldet. Dies entsprach nach Angaben des Landesbauernverbandes gegenüber dem Jahr 2008, als 6 500 Auszubildende registriert wurden, zwar einen deutlichen Rückgang; gemessen am Niveau des Jahres 2005 seien die Ausbildungszahlen jedoch nur leicht gesunken.
Angesichts des demografischen Wandels ist die Branche nach Einschätzung vom Vorsitzenden des Bildungsausschusses im Landvolkverband, Thorsten Riggert, aber trotzdem in Zugzwang, mehr Berufsanfänger für eine berufliche Zukunft in diesem Bereich zu begeistern. Eine gute erste Gelegenheit sieht er im sogenannten Zukunftstag für Schüler der Klassen 7 bis 10, bei dem diese einen Bauernhof kennenzulernen können. Fast jeder dritte Auszubildende in den „grünen“ Berufen stammt Riggert zufolge heute selbst nicht mehr aus der Agrarwirtschaft. Das Werben in der nicht-landwirtschaftlichen Bevölkerung lohne sich daher für den Agrarsektor.