Der Konzern Bayer aus Leverkusen will künftig noch mehr forschen und entwickeln. Der neue Vorstandsvorsitzende Marijn Dekkers stellt dazu auch 2011 mehr als 3,1 Mrd. Euro bereit, hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung erfahren. Mit 67 % entfällt der größte Anteil dabei auf den Teilkonzern HealthCare. Ein Viertel des Budgets (750 Mio. Euro) ist für den Teilkonzern CropScience (Pflanzenschutz und Saatgut) reserviert. Als Problem sieht der Chemiker Dekkers allerdings die abnehmende Akzeptanz in der Gesellschaft für neue Technologien. "Wir erleben derzeit vor allem in Deutschland zum Teil sehr emotionale, man könnte fast sagen irrationale Diskussionen, wenn es um Industrieprojekte und Innovationen geht", kritisiert er. Als ein Beispiel nennt der Vorsitzende die Debatte um die grüne Gentechnik. Diese Züchtungsmethode, mit der gentechnisch veränderte Pflanzen etwa resistenter gegenüber Trockenheit oder Schädlingen werden, habe großes Potential und in vielen Regionen der Welt auch ihre Sicherheit erwiesen. Dennoch stehe diese Technologie vor großen regulatorischen Hürden, so Dekkers weiter. Politiker sollten die Ängste der Bevölkerung zwar ernst nehmen, sich aber nicht von ihnen treiben lassen.