Der BDM treibt seine bundesweite Plakataktion mit dem Spruch „Merkel, Schmidt & Hogan wollen lieber Milchbauern ruinieren, als die Milchmenge reduzieren!“ weiter voran. Laut der Augsburger Allgemeinen Zeitung machen nun auch die Milchviehhalter des BDM Donauries-Dillingen mit.
Die Landwirte wollen damit ein Zeichen setzen, dass die „Verweigerungshaltung der Bundesregierung“ und ihres Agrarministeriums sowie der EU-Kommission massiven Schaden bei den Milchbauern anrichte. Alle Überlegungen, die größte Milchmarktkrise der letzten Jahrzehnte an den wirklichen Ursachen zu packen, nämlich an der deutlichen Ausweitung der Milchproduktion in Deutschland und der Europäischen Union, würden von Bundesagrarminister Christian Schmidt mit Rückendeckung der Kanzlerin und auf EU-Ebene mit Hinweis auf den freien Markt verhindert, erläutert BDM Landkreisvorsitzender Josef Bissinger.
Und der stellvertretende BDM-Landkreisvorsitzender Hermann Kipfmüller erklärt: „Wer auf die sogenannten Selbstheilungskräfte des freien Marktes setzt, baut darauf, dass irgendwann eine Markterholung schon dadurch eintreten wird, dass Milchviehhalter ihren Betrieb einstellen müssen. Deshalb versenden wir an den EU-Kommissar Jean-Claude Juncker Milchtüten und fordern ihn zum Handeln auf, notfalls den EU-Agrarkommissar Phil Hogan abzusetzen.“
Hintergrund
Die Milchviehhalter des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. haben am Dienstag, 22. Dezember 2015, in vielen Landkreisen in ganz Deutschland Plakate mit dem Spruch „Merkel, Schmidt & Hogan wollen lieber Milchbauern ruinieren als die Milchmenge reduzieren!“ aufgestellt.
Seit über 24 Monaten fallen laut BDM die Milchpreise und seit mehr als 12 Monaten müssen sich viele Milchviehhalter mit einem Milcherzeugerpreis von deutlich unter 30 Cent je Kilogramm Milch zufrieden geben. Aktuell liegt die untere Preislinie sogar bei nur 24 Cent/kg. Dem gegenüber stehen Futterkosten, Kosten für die Bestandsergänzung sowie sonstigen Aufwand (Tierarzt, Besamungskosten) in Höhe von 23,4 Cent je Kilogramm. Darin sind weder Arbeitskosten noch Kosten für Erhaltungs- und Neuinvestitionen, die Altersvorsorge, Sozialversicherungskosten etc. enthalten, heißt es.
Auch die weiteren Aussichten für 2016 sind nach BDM-Sicht alles andere als ermunternd. Viele Milchviehhalter wüssten längst nicht mehr, wie sie ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen sollen, doch die Bundesregierung und die EU-Kommission setzten sich trotzdem in keiner Weise für eine Marktumkehr ein.