Seit Mittwoch vergangener Woche sind die Regierungsbezirke Münster, Arnsberg und Detmold offiziell BHV1-frei, genau wie Rheinland-Pfalz und das Saarland. Die Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln sind dagegen noch nicht BHV1-frei. Für Westfalen-Lippe und das Rheinland gelten jetzt unterschiedliche Regeln. Ein Kommentar
Seit Mittwoch vergangener Woche sind die Regierungsbezirke Münster, Arnsberg und Detmold offiziell BHV1-frei, genau wie Rheinland-Pfalz und das Saarland. Die Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln sind dagegen noch nicht BHV1-frei. Für Westfalen-Lippe und das Rheinland gelten jetzt unterschiedliche Regeln.
Der abweichende seuchenrechtliche Status hat für die Nutz- und Zuchtrindervermarktung erhebliche Folgen. Rinderhalter mit Weiden im Grenzbereich von Westfalen zum Rheinland setzen sich zweckmäßigerweise mit dem zuständigen Veterinäramt in Verbindung.
Die Absatzmöglichkeiten von Tieren aus dem Rheinland sind erheblich erschwert und begrenzt. Viele der früher gängigen Vermarktungswege über Regierungsbezirksgrenzen hinweg sind nun verbaut. Vermarkter im Rheinland, die bisher ihre Tiere nach Westfalen lieferten, müssen gegebenenfalls langjährige Handelsbeziehungen in Westfalen aufgeben und neue Geschäftspartner finden. Gerade in der für Milchviehhalter schwierigen Situation könnte es schwere Auswirkungen auf die Betriebe haben, wenn bewährte Vermarktungsstrukturen zerschlagen werden.
Dennoch wird von Seiten der Kälberhändler berichtet, dass sich in der vergangenen Woche kaum Preisunterschiede bei schwarzbunten Kälbern zwischen dem Rheinland und Westfalen eingestellt haben.
Bei den Kreuzungsbullen sind die Absatzmöglichkeiten für Kälber aus den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf begrenzt, so dass in den kommenden Wochen deutliche Preisunterschiede zu erwarten sind. Im Rheinland erzeugte Kreuzungskälber gingen bisher vielfach zu westfälischen Bullenmästern. Diese Kälber werden jetzt zu einem großen Teil in die Niederlande gebracht und dort zu deutlich niedrigeren Preisen gehandelt. Ebenso wird es für kleine und leichte Kälber aus dem Rheinland schwer einen Käufer zu finden.
Wie sich die Verschiebung der Märkte langfristig auf die Preisdifferenzen auswirkt, bleibt noch abzuwarten. Sicher ist allerdings, dass dringender Handlungsbedarf im Rheinland besteht. Betriebe, die über Jahre hinweg aktiv an der BVH1-Sanierung gearbeitet haben, werden durch die jetzigen Verhältnisse indirekt bestraft. Denn bis auch das Rheinland den Status BHV1-frei erlangt, wird es noch dauern.
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Seit Mittwoch vergangener Woche sind die Regierungsbezirke Münster, Arnsberg und Detmold offiziell BHV1-frei, genau wie Rheinland-Pfalz und das Saarland. Die Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln sind dagegen noch nicht BHV1-frei. Für Westfalen-Lippe und das Rheinland gelten jetzt unterschiedliche Regeln.
Der abweichende seuchenrechtliche Status hat für die Nutz- und Zuchtrindervermarktung erhebliche Folgen. Rinderhalter mit Weiden im Grenzbereich von Westfalen zum Rheinland setzen sich zweckmäßigerweise mit dem zuständigen Veterinäramt in Verbindung.
Die Absatzmöglichkeiten von Tieren aus dem Rheinland sind erheblich erschwert und begrenzt. Viele der früher gängigen Vermarktungswege über Regierungsbezirksgrenzen hinweg sind nun verbaut. Vermarkter im Rheinland, die bisher ihre Tiere nach Westfalen lieferten, müssen gegebenenfalls langjährige Handelsbeziehungen in Westfalen aufgeben und neue Geschäftspartner finden. Gerade in der für Milchviehhalter schwierigen Situation könnte es schwere Auswirkungen auf die Betriebe haben, wenn bewährte Vermarktungsstrukturen zerschlagen werden.
Dennoch wird von Seiten der Kälberhändler berichtet, dass sich in der vergangenen Woche kaum Preisunterschiede bei schwarzbunten Kälbern zwischen dem Rheinland und Westfalen eingestellt haben.
Bei den Kreuzungsbullen sind die Absatzmöglichkeiten für Kälber aus den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf begrenzt, so dass in den kommenden Wochen deutliche Preisunterschiede zu erwarten sind. Im Rheinland erzeugte Kreuzungskälber gingen bisher vielfach zu westfälischen Bullenmästern. Diese Kälber werden jetzt zu einem großen Teil in die Niederlande gebracht und dort zu deutlich niedrigeren Preisen gehandelt. Ebenso wird es für kleine und leichte Kälber aus dem Rheinland schwer einen Käufer zu finden.
Wie sich die Verschiebung der Märkte langfristig auf die Preisdifferenzen auswirkt, bleibt noch abzuwarten. Sicher ist allerdings, dass dringender Handlungsbedarf im Rheinland besteht. Betriebe, die über Jahre hinweg aktiv an der BVH1-Sanierung gearbeitet haben, werden durch die jetzigen Verhältnisse indirekt bestraft. Denn bis auch das Rheinland den Status BHV1-frei erlangt, wird es noch dauern.