Die Landwirtschaftliche Rentenbank wird voraussichtlich bis zum Ende des Jahres keinen Vorstandssprecher haben. "Anfang nächsten Jahres werden wir uns in dieser Beziehung festlegen", sagte Vorstand Dr. Horst Reinhardt am Montag in Frankfurt. Der bisherige Chef, Marcus Dahmen, musste Anfang Februar nach einem Streit über den Einstieg der Bank ins Direktkreditgeschäft gehen.
Die Bank unterstützte Bauern zuletzt vor allem beim Bau von Solar- und Biogasanlagen. 2009 bewilligte das Spezialinstitut neue Förderkredite im Gesamtvolumen von 17,6 (Vorjahr: 20,1) Mrd. Euro. Das Fördervolumen insgesamt erhöhte sich auf 65,8 (63,5) Mrd. Euro.
Förderkredite im 1. Quartal 2010 erneut kräftig gestiegen
Sowohl für den bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2010 als auch für den Jahresabschluss 2009 zog der Vorstand der Rentenbank für die Agrarwirtschaft eine positive Förderbilanz. "Trotz einer verhaltenen Investitionsneigung in der Landwirtschaft sind unsere Programmkredite im 1. Quartal 2010 weiter lebhaft nachgefragt worden. Das Zusagevolumen wuchs um 36 % auf 1,2 Mrd. Euro", so Reinhardt. Zufrieden zeigte sich Reinhardt auch mit dem Emissionsgeschäft im 1. Quartal: "Insbesondere bei internationalen Investoren waren unsere Emissionen wieder stark gefragt. Mit 4,5 Mrd. EUR haben wir schon fast die Hälfte unseres Mittelbedarfs für 2010 zu günstigen Refinanzierungsbedingungen eingedeckt". Vorstandsmitglied Hans Bernhardt erläuterte, dass sich die seit Mitte 2009 zu beobachtende Normalisierung der Ertragslage wie erwartet in den ersten Monaten des Jahres fortgesetzt habe. Mit 92,3 Mio. Euro (106,9) lag das operative Ergebnis im 1. Quartal 2010 nach HGB deshalb deutlich unter dem außergewöhnlich hohen Niveau der beiden Ausnahmejahre 2008 und 2009. Im Vorquartalsvergleich sei das Betriebsergebnis dennoch leicht gestiegen. Für die weitere Entwicklung im laufenden Jahr gab Bernhardt einen optimistischen Ausblick: "Auf der Basis der bisherigen Ertragsentwicklung sind wir zuversichtlich, unsere Förderangebote auch einem weiter steigenden Finanzierungsbedarf anpassen zu können. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Stabilisierung der Kreditversorgung im Agrarsektor. Auch im weiteren Verlauf des Jahres erwarten wir eine positive Entwicklung unserer Ertragslage. Die Ergebnisse werden allerdings deutlich unter den beiden Ausnahmejahren 2008 und 2009 liegen." Neben Milchvieh und Schweine haltenden Betrieben können jetzt auch Ackerbaubetriebe, Garten- und Weinbaubetriebe die mit besonders günstigen Top-Konditionen der Rentenbank ausgestatteten Darlehen erhalten. Außerdem können sowohl landwirtschaftliche Betriebe als auch sonstige Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft ihre Liquiditätssituation bis Ende 2010 durch zinsgünstige Anschlussfinanzierungen für bereits getätigte betriebliche Ausgaben verbessern.
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