2011 wurde in den USA erstmals mehr Mais zu Bioethanol verarbeitet als zur Tierfütterung verwendet. Mit dramatischen Folgen, wie Forscher jetzt warnen. Die letzten Reste der ursprünglichen Prärieflächenim westlichen Maisgürtel der USA schwinden im Rekordtempo. Neuerdings lohnt es sich auch hier, Ackerbau zu betreiben.
Wie Spiegel-Online berichtet, ist der Boom bei den Biotreibstoffen dafür verantwortlich, die Getreidepreise sind durch die Decke gegangen. Besonders sichtbar sei der Wandel derzeit in den Bundesstaaten Iowa, Minnesota, Nebraska, North Dakota und South Dakota. Hier seien zwischen 2006 und 2011 rund 5300 Quadratkilometer Grünflächen verloren gegangen, warnen die Experten. Zum Vergleich. Das entspricht etwa der doppelten Größe des Saarlandes.
Fachleute von der South Dakota State University vergleichen die Geschwindigkeit, mit der naturbelassene Flächen in den Bundesstaaten verloren gehen, schon mit dem Abholzen von Tropenwäldern in Brasilien, Indonesien oder Malaysia während der achtziger und neunziger Jahre. So eine Umwandlung von Grünland habe es seit den zwanziger und dreißiger Jahren nicht mehr gegeben, schreiben die Forscher. Mehr als 99 % der Prärie sei schon verschwunden, in Iowa sogar 99,9 %, heißt es.
Die hohen Rohstoffpreise lassen die Farmer in der relativ trockenen Zone demnach sogar Risiken wie Dürre und Bodenerosion in Kauf nehmen, zitiert der Spiegel weiter und erinnert an die schwere Dürre des letzten Jahres. Damals hatten die Farmer trotz schwerer Ernteausfälle - aber dank guter Versicherungen - Rekordgewinne eingefahren. (ad)