Auf der Agrarministerkonferenz in Bad Sassendorf, Nordrhein-Westfalen, hat sich Bundeswaldministerin Klöckner mit den Ländern darauf verständigt, die Waldeigentümer beim Schutz ihrer Wälder finanziell zu unterstützen.
„Wir sehen die Schäden in unseren Wäldern und die Situation unserer Waldbesitzer mit sehr großer Sorge. Die durch den Borkenkäfer verursachten Schäden in einigen Teilen Deutschlands sind immens. Wir brauchen für den Wald andere Unterstützung und Maßnahmen als bei der Dürrehilfe für die Landwirte. Kurzfristig sollten wir das Einschlagen von Holz in Bundes- und Landesforsten zurückfahren. Es ist zur Zeit viel zu viel Holz auf dem Markt, das drückt auf die Preise“, so Klöckner.
Daher werde sie eine ständige Bund-Länder-Arbeitsgruppe auf Abteilungsleiterebene aufbauen zur Situation der Wälder und der Forstwirtschaft. Zu der ersten Sitzung wird der Bund einladen. „Wir müssen präventiv das Thema Pflanzenschutz im Wald angehen und in der Praxis umsetzen. Das ist durchaus ein Zielkonflikt, den wir lösen müssen.“
Finanzielle Unterstützung
„Wir wollen die Waldeigentümer finanziell stärker unterstützen – vor allem bei der Anpassung der Wälder an den Klimawandel. Die Unterstützung soll über die GAK und ELER laufen. Zudem können wir unseren Export von Holz gemeinsam mit der Branche verstärken. Vor allem, um neue Märkte zu erschließen.“
Die Auswirkungen der Dürre auf den Wald seien indes nicht vergleichbar mit den Folgen für die Landwirtschaft, wo es um einen einmaligen Ertrag gehe, so die Ministerin. Die fatalen Auswirkungen würden hier erst zu einem späteren Zeitpunkt sichtbar. Auf der AMK forderten die Agrarressortchefs eine eigene Agenda zur Anpassung der Forst- und Landwirtschaft an den Klimawandel. Nationale und internationale Klimaschutzziele müssten umgesetzt und die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber Wetterextremen verbessert werden. Es liege aber in der Eigenverantwortung der Betriebe, die Anpassungsmöglichkeiten zu nutzen, um ihre wirtschaftlichen Risiken zu mindern. Die Länder baten den Bund, sie bei der Erarbeitung einer Agenda miteinzubeziehen. Neben der ständigen Bund-Länder-Arbeitsgruppe auf Abteilungsleiterebene will Klöckner auch einen Runden Tisch gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und den Verbänden einberufen.