Erst jetzt, zwei Jahre nach dem Skandal um Dioxin in Tierfutter, kommen die beiden früheren Geschäftsführer der Landwirtschaftlichen Bezugsgenossenschaft (LBD) Damme vor Gericht. Wie die Oldenburgische Volkszeitung berichtet, beginnt der Prozess gegen Dr. Bernhard Brak und Karl Tepe vor dem Amtsgericht in Vechta am 10. April.
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg wirft den beiden Managern Verstöße gegen das Lebensmittel- und Futterrecht vor. Sie sollen die Kunden nicht über eine mögliche Belastung des Futters informiert haben. Bei einer Verurteilung drohen ihnen eine Geldstrafe oder maximal ein Jahr Haft, heißt es.
Aufgefallen waren die Verunreinigungen mit Dioxin Ende 2010 im Zuge der bundesweiten Dioxinkrise, als das Gift in Eiern und Geflügel auftauchte. Fast 500 Betriebe mussten damals gesperrt werden, zehntausende Schweine und Hühner wurde gekeult, erinnert die Zeitung. Als Auslöser des Skandals gilt der Futtermittelproduzent Harles und Jentzsch aus Schleswig-Holstein. Das Unternehmen hatte mit Dioxin belastetes Futterfett an mehrere Abnehmer in ganz Deutschland geliefert, darunter die Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft Damme.
Die jetzt Beschuldigten sollen das Fett allerdings weiterverarbeitet und als dioxinfrei verkauft haben, als sie schon längst von der Belastung wussten. Mindestens ein Betrieb habe deshalb das Futter unwissentlich eingesetzt. Das sahen auch die Mitglieder der LBD so und wählen den Vorstand im März 2011 ab, so die Oldenburgische Volkszeitung. (ad)
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