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Der Bauerntag und Laschets Hilferuf

Armin Laschet machte beim diesjährigen Bauerntag keine gute Figur. In Summe entstand der Eindruck: Er wollte sich fix bei den Bauern blicken lassen, ist sich deren Stimmen aber sicher.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Satz war symptomatisch für seinen Auftritt auf dem digitalen Bauerntag 2021. „Herr Habeck, helfen Sie mir?“, fragte Unionskanzlerkandidat Armin Laschet, als er eine Frage akustisch nicht verstanden hatte. Das lag an der Technik – Laschet war digital zugeschaltet.

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Trotzdem war der Hilferuf an Grünen-Chef Robert Habeck bezeichnend. Denn Laschet war es wichtig, selbst beim Bauerntag dabei zu sein, machte aber keine gute Figur: Dass er bei Allgemeinplätzen blieb, ist in solchen Runden nichts Ungewöhnliches.

Dass er Detailfragen zurückstellte, ist ehrlich. Und dass er nur eine Stunde bei der für zwei Stunden angesetzten Diskussion dabei sein konnte, mag am vollen Terminkalender liegen. In Summe entstand aber der Eindruck: Er will sich fix bei den Bauern blicken lassen, ist sich deren Stimmen aber sicher. Untermauert hat Laschet diesen Eindruck damit, dass er sichtbar mit anderen Unterlagen beschäftigt war, wenn er nicht redete.

Landwirte verärgert über Union

Laschets lasches Vorgehen verwundert. Denn selbst eiserne CDU/CSU-Wähler unter den Landwirten sind verärgert über die Agrarpolitik der Union. Schließlich ist das Bundeslandwirtschaftsministerium seit 2005 unionsgeführt. Seitdem habe sich viel verschlechtert und wenig verbessert. Da hilft es auch nicht, wenn sich Landwirtschaftsministerin Klöckner für Erfolge auf die Schulter klopft und Misserfolge dem Koalitionspartner SPD ankreidet.

Landwirte zählen zu den Kernwählern der Union, haben aber zunehmend das Gefühl, dass sie nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Das quittieren sie: Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz im März 2021 haben nur noch gut die Hälfte der Landwirte CDU gewählt. Und nach einer Umfrage von agri Experts von Februar 2021 liegt die Union bundesweit in der Wählergunst der Landwirte nur noch auf Platz zwei.

Mehr Verständnis nötig

Das alles heißt noch nichts für die Bundestagswahl am 26. September. Aber mehr solcher Auftritte vor Landwirten sollte sich Laschet nicht leisten, wenn der Union die Bauern tatsächlich noch wichtig sind. Oder er sollte vorher einen Hilferuf an Kanzlerin Merkel senden: Sie musste keine Fragen auf dem Bauerntag beantworten, hielt aber eine ehrliche Ansprache – ohne den Bauern nach dem Mund zu reden, brachte aber Verständnis für sie auf und war um Ausgleich mit der Gesellschaft bemüht. Und man hatte den Eindruck, dass sie weiß, wovon sie spricht.

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