Die von den EU-Staats- und Regierungschefs beschlossenen Kürzungen der Obergrenzen im mehrjährigen Finanzrahmen 2014 bis 2020 bedeuten für die Direktzahlungen in Deutschland voraussichtlich ein reales Minus von 4,9 %. Das geht aus Schätzungen der Europäischen Kommission hervor, die am Rande des Europäischen Rats kursierten.
Danach stünden für deutsche Landwirte im nächsten Siebenjahreszeitraum maximal 31,782 Mrd Euro zur Verfügung, ausgedrückt in Preisen von 2011. Pro Jahr währen das real durchschnittlich 4,54 Mrd Euro. Die Kürzungen bewegen sich damit verglichen mit anderen EU-Ländern im oberen Mittelfeld.
Die höchsten Abstriche müssen - neben dem kleinen Malta - Belgien und die Niederlande mit jeweils mehr als 7 % hinnehmen. Stark bluten mit Kürzungen zwischen 5 % und 7 % müssen auch Dänemark, Griechenland, Italien und Zypern. Bulgarien, Spanien, Polen, die Slowakei, Finnland, Schweden und Großbritannien können hingegen Verringerungen von weniger als 3 % einkalkulieren.
Die Gewinner lassen sich an einer Hand abzählen: Lettland erhält 50,6 % mehr, Estland 31,3 %, Litauen 16,6 %, Rumänien 2,6 % und Portugal 1,1 %.
Insgesamt stehen für die Direktzahlungen von 2014 bis 2020 ohne Marktmaßnahmen höchstens 265,128 Mrd Euro zur Verfügung - auch dies ausgedrückt unter Berücksichtigung der Inflation seit 2011. Für das künftige Neumitglied Kroatien ist eine Obergrenze von 1,014 Mrd vorgesehen. (AgE)