Der zuständige EU-Ausschuss berät heute über die Zulassungsanträge für drei gentechnisch veränderte Soja-Pflanzen. Harald Ebner, Sprecher der Grünen für Agrogentechnik, fordert in diesem Zusammenhang Bundesagrarminister Christian Schmidt auf, die neuen Gensoja-Importzulassungen von Monsanto und Bayer abzulehnen.
„Wenn die Bundesregierung die Vorbehalte der Menschen gegen Gentechnik wirklich ernst nimmt, muss sie dazu beitragen, dass Gensoja auf EU-Ebene gar nicht erst zugelassen wird – vor allem dann nicht, wenn sie mit giftigem Glyphosat behandelt wurde“, so Ebner.
Zwar lehne Schmidt wie die Grünen den Vorschlag von Jean-Claude Juncker ab, Gentechnik-Importe zu renationalisieren. Wenn er diese Entscheidung aber nicht auf nationaler Ebene treffen will, müsse er sich gegen eine EU-Zulassung aussprechen.
Die Früchte der Pflanzen, die Monsanto und Bayer jetzt nach Europa bringen wollen, sind nach Informationen Ebners besonders problematisch. Die drei Soja-Sorten sind nicht nur gegen Glyphosat, sondern auch gegen weitere noch giftigere Pestizide resistent. Die importierte Soja würde also nicht nur Rückstände von Glyphosat, sondern auch von seinen noch gefährlicheren Beistoffen und anderen giftigen Pestiziden enthalten, ist der Politiker überzeugt.
„Wir würden Gifte in Futter- und Lebensmitteln importieren, die nicht einmal die europäische Lebensmittelaufsicht EFSA für sicher hält. Dazu kommt: Das damit erzeugte Fleisch müsste noch nicht einmal gekennzeichnet werden, weil Minister Schmidt mit der versprochenen Gentechnik-Kennzeichnungspflicht für tierische Produkte bei der EU einfach nicht vorankommt“, sagte Ebner.
${intro}