Die Biogas-Förderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird im Norden Deutschlands für den zunehmenden Grünlandumbruch verantwortlich gemacht. Beim Grünlandgipfel, den der NABU in Berlin veranstaltete, machte Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Dr. Christian von Boetticher den "Druck durch Biogasanlagen" für den Verlust von Grünland im nördlichsten Bundesland verantwortlich. Der Bonus für nachwachsende Rohstoffe sei viel zu hoch angesetzt. Der Anreiz zum Betrieb von Biogasanlagen sei im Vergleich zu den Markterlösen zu groß. Dadurch verstärke sich der Druck auf die Fläche, so von Boetticher, der daran erinnerte, dass die Verhandlungen zur EEG-Novelle während der Hochpreisphase an den Getreidemärkten stattfanden. "Wir müssen ran an das EEG", so der CDU-Politiker, der eine Flexibilisierung und Anpassung an die Marktpreise forderte. Schleswig-Holstein ist nach Angaben des Bundesagrarministeriums im Zeitraum von 2003 bis 2008 mit einem Rückgang des Grünlandanteils um 7,5 % vor Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen das Land mit den höchsten prozentualen Umbruchwerten. Staatssekretär Gerd Müller mahnte zur Vorsicht bei der Interpretation der Daten. Die Cross-Compliance-Dauergrünlandstatistik umfasse nur die beantragten Flächen. Die Statistik gebe also nur ungenau über den tatsächlichen Grünlandanteil Auskunft, da Flächen, für die kein Antrag gestellt worden sei, nicht berücksichtigt würden.
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