Für Agrar-Staatssekretärin Dr. Maria Flachsbarth ist die Agrarökonomie eine Schlüsselwissenschaft, um die agrarpolitischen Herausforderungen der Zukunft zu meistern. „In der Agrarpolitik sind regelmäßig Entscheidungen vor dem Hintergrund komplexer fachlicher Zusammenhängen zu treffen. Hierbei ist die Politik auf eine fundierte wissenschaftliche Beratung angewiesen. Insbesondere der Agrarökonomie kommt aufgrund ihres sektorübergreifenden Ansatzes eine besondere Bedeutung zu“, sagte Flachsbarth anlässlich der diesjährigen Tagung der deutschen Agrarökonomen in Göttingen.
Vom 17. bis 19. September traf sich die Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler des Landbaus e.V. (GEWISOLA) zu ihrer Jahrestagung mit dem Titel "Neuere Theorien und Methoden in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus".
Auch wenn die Agrarpolitik in der Vergangenheit nicht immer sofort in der Lage war, den Empfehlungen der Agrarökonomen zu folgen, so müsse man doch feststellen, dass die Agrarpolitik – beginnend mit der McSharry-Reform von 1992 – substanziell neu ausgerichtet wurde, sagte sie weiter. „Die Politik hat sich bewegt, und zwar sehr deutlich. Sie ist weitgehend auch Empfehlungen der Wissenschaft gefolgt.
Mit dem eingeschlagenen Weg der Marktorientierung und der Entkoppelung der Direktzahlungen haben wir die Voraussetzungen für eine auch international wettbewerbsfähige Erzeugung gelegt. Wir sind heute deutlich besser aufgestellt, um uns den Herausforderungen der Zukunft zu stellen“, so Flachsbarth.
Ziel der Agrarökonomie müsse es sein, ihre Ergebnisse und Empfehlungen bürger- und politikernah zu formulieren und sich in die öffentliche Diskussion einzumischen. Die Agrarökonomie müsse Wissenschaft auf höchstem Niveau betreiben und ihre Methoden ständig weiterentwickeln. Voraussetzung für eine qualifizierte Beratung sei zudem wissenschaftliche Exzellenz. „Wissenschaftliche Politikberatung, die gehört werden will, muss qualifiziert, zeitnah und lösungsorientiert sein. Sie darf und muss dabei auch manchmal unbequem sein“, so Staatssekretärin Flachsbarth.