Frankreich will die tot geglaubten Verhandlungen über die EU-Bodenschutzrichtlinie unter seiner EU-Ratspräsidentschaft wieder auf den Tisch zurückholen. Zu dieser Frage liefen derzeit interne Beratungen, bestätigte eine französische Ministerialbeamtin entsprechende Überlegungen. Im Dezember letzten Jahres hatte Frankreich noch zusammen mit Deutschland, Großbritannien, Österreich und den Niederlanden die Verhandlungen der EU-Umweltminister über die Bodenschutzrichtlinie blockiert. Sollte Frankreich das Lager wechseln, gäbe es gegen die Richtlinie keine Sperrminorität mehr. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas versucht derweil, mit Klimaschutzargumenten neue Verbündete für sein Bodenschutzgesetz zu gewinnen. In den Böden der Europäischen Union befänden sich mehr als 70 Mrd. t organischen Kohlenstoffs, sagte Dimas jetzt auf einer Brüsseler Konferenz zum Thema Boden und Klimaschutz. Gelange nur ein Bruchteil dieser Kohlenstoffmenge in die Atmosphäre, mache das die in anderen Sektoren unternommenen Anstrengungen zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes zunichte. Die Umstellung auf eine vollständig mechanisierte landwirtschaftliche Bodenbewirtschaftung beispielsweise habe zu einer Verringerung der organischen Substanz und zu einem Anstieg der Kohlendioxyd-Emissionen geführt. Dimas bekräftigte die Absicht, im Herbst dieses Jahres ein Weißbuch über Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel vorzulegen.
Hintergrund: Deutschland stoppt erfolgreich EU-Bodenschutzrichtlinie (24.12.07)