Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland weiter aus. Mittlerweile sind laut Bundesagrarministerium 226 Fälle des Erregers H5N8 bei Wildvögeln gemeldet. Weitere Verdachtsfälle werden abgeklärt. Bislang wurde der hochansteckende Erreger H5N8 bei Wildvögeln in elf Bundesländern nachgewiesen, berichtet das bundeseigene Friedrich-Loeffler-Institut.
In Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sind auch Nutzgeflügelbestände betroffen. Die Ausbreitung des Erregers erfolge mit großer Dynamik, so das Institut. Aus diesem Grund gelten für Geflügelhalter ab Montag strengere Regeln. Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums müssen nun auch kleinere Betriebe Schutzvorkehrungen treffen. So dürfen keine Unbefugten in die Ställe, Tierhalter müssen Schutzkleidung tragen und Hände und Stiefel desinfizieren. Zuvor galten solche Vorgaben nur für Betriebe mit mehr als 1000 Tieren.
Heute berät erneut der zentrale Krisenstab, dem Vertreter von Bund und Ländern, Tierärzte und Experten angehören. Dabei dürfte auch eine mögliche bundesweite Stallpflicht auf die Agenda kommen. Bundesagrarminister Christian Schmidt hatte entschieden, die Vorbereitungen dafür zu treffen. "Wir nehmen die Ausbreitung der Vogelgrippe in Deutschland sehr ernst", sagte er. In Baden-Württemberg und Bayern gilt bereits eine allgemeine Stallpflicht.