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Gewaltiger Betrugsfall: Italien melkt 1,2 Mrd. Liter von Phantomkühen

In Italien könnten die Behörden jetzt einen Milliardenbetrug mit EU-Subventionen aufgedeckt haben. Wie der Spiegel berichtet wird offenbar Milch von Kühen verkauft, die tatsächlich schon uralt oder tot sind. Auch staatliche Stellen sollen in den Betrug verstrickt sein.

Lesezeit: 2 Minuten

In Italien könnten die Behörden jetzt einen Milliardenbetrug mit EU-Subventionen aufgedeckt haben. Wie der Spiegel berichtet wird offenbar Milch von Kühen verkauft, die tatsächlich schon uralt oder tot sind. Auch staatliche Stellen sollen in den Betrug verstrickt sein.

 

Carabinieri-Sonderermittlern des "Kommandos für Agrarpolitik und Nahrungsmittel" (Nac) ist aufgefallen, dass laut amtlicher Statistik in Italien zwar 300 000 Kühe gemolken werden sollten, viele Ställe aber häufig leer seien. Beinahe jede fünfte in Italien registrierte und bei der EU in Brüssel ordentlich gemeldete Kuh sei faktisch nicht vorhanden, heißt es. Deren Milch werde laut den Unterlagen aber regelmäßig an den Markt geliefert. So kommen laut dem Spiegel 1,2 Milliarden Liter Milch zusammen, von denen bislang niemand weiß, woher sie stammen.

 

Den Grundstein für den Betrug legte offenbar eine Manipulation an den amtlichen Computern. Dort wurde das potentielle Lebensalter der Kühe von einst 122 Monaten auf 999 Monate umgestellt. Durch diesen Trick blieben selbst uralte Tiere in der Datenbank, sie normalerweise automatisch gelöscht wurden. Hier muss es die erste undichte Stelle geben.

 

Zweitens drängt sich Beobachtern die Frage auf, warum der dafür zuständigen staatlichen Agentur die ungewöhnlichen Mengen und Tierzahlen nicht merkwürdig vorkamen. Offiziell heißt es, man sei für die Korrektheit der Statistiken nicht zuständig. Das sei Sache der Viehhalter und der Tierärzte des nationalen Gesundheitsdienstes.

 

Für den italienischen Staat dürfte dies eine schlechte Nachricht sein. Muss das Land doch regelmäßig Strafen für überschrittene Milchquoten nach Brüssel überweisen. Über die Jahre summierten sich die, nach überschlägiger Rechnung, auf rund 4 Mrd. Euro.

 

Die Experten rätseln nun, wo die Milch herkommt. Es könnten Milchpulverimporte aus dem Ausland oder Lieferungen aus Osteuropa sein, die dann durch die Fälschungen legal auf den Markt kommen, schreibt der Spiegel. Die Staatsanwaltschaft hätte nun die staatlichen Agenturen und großen Milcherzeuger im Visier, darunter auch Mitarbeiter des Agrarministeriums. (ad)

 

 

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