EU-Agrarkommissar Phil Hogan hat an die Landwirtschaftsminister der Mitgliedstaaten appelliert, von den neuen Finanzinstrumenten, die gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) vereinbart wurden, umfassend Gebrauch zu machen, um Landwirten und Unternehmen im ländlichen Raum den bestmöglichen Zugang zu zinsverbilligten Krediten zu ermöglichen.
Wie der Kommissar kürzlich betonte, können Mittel aus der ländlichen Entwicklung, die für solche Programme eingesetzt werden, eine beträchtliche Hebelwirkung entfachen und Investitionen in Höhe des Fünffachen der bezuschussten Kredite ermöglichen. Vor dem Hintergrund, dass in der Zweiten Säule für den Zeitraum 2014 bis 2020 EU-weit 50 Mrd Euro für Investitionen zur Verfügung stünden, bedauerte es Hogan, dass bislang erst rund 400 Mio Euro speziell für Finanzinstrumente vorgesehen seien. Er hatte bereits im März unterstrichen, dass die Kommission gegenüber entsprechenden Änderungen der Programme für den ländlichen Raum offen sei.
Hogan zufolge könnten auch umstrukturierungswillige Milcherzeuger von dem erleichterten Zugang zu Krediten profitieren. Ferner sei man dabei, mit der EIB Möglichkeiten zu entwickeln, wie sich Milchproduzenten mit langfristigen Krediten gegen Preisschwankungen absichern könnten. Als weitere Schwerpunkte nannte der Kommissar die Forstwirtschaft, den Landtourismus sowie die Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Junglandwirte sollen besonders vorteilhafte Konditionen erhalten.