Bis heute gehört das Lammfleisch für viele zum Osterfest. Die Nachfrage zieht jedes Jahr um diese Zeit kräftig an. Dabei kann der Bedarf in Deutschland nicht einmal zur Hälfte mit inländischem Lammfleisch gedeckt werden. Der Konsument muss zu tiefgefrorenen Importen greifen, weil immer mehr deutsche Schafhalter resigniert aufgeben, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Eine reduzierte Agrarförderung und bürokratische Hemmnisse machten ihnen das Leben immer schwerer. Jüngstes Beispiel sei die seit Januar geltende elektronische Kennzeichnung erwachsener Schafe mittels Mikrochip. Eine vergleichbare Vorschrift, deren Umsetzung sehr teuer ist, gibt es bei Rindern oder Schweinen nicht.
All das hat Folgen: Gab es vor acht Jahren in Niedersachsen gut 4.200 Schafhalter mit einem Bestand von mehr als 20 Tieren, sind es derzeit nur noch rund 3.000. Das ist ein Minus von 28 %. An diesem Trend ändert auch die Tatsache nichts, dass viele Schafe in Kleinstbetrieben gehalten werden oder zur Hobbyhaltung zählen. Als tatsächliche Zahl niedersächsischer Schafhalter geben Fachleute heute über 10.000 an.