Die Gesundheitsminister der sieben führenden Industrienationen (G7) suchen in Berlin Lösungen gegen Resistenzen beim Einsatz von Antibiotika. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt appelliert an eine enge Zusammenarbeit zwischen Human- und Tiermedizin. Für ihn ist die Förderung der Tiergesundheit ein zentraler Baustein.
Zu dem Treffen der G7 hat der deutsche Gesundheitsminister Hermann Gröhe auch seinen Kollegen aus dem Landwirtschaftsressort geladen. Schmidt ist der einzige auch für Landwirtschaft zuständige Minister bei der Zusammenkunft. Seine Einladung mache deutlich, dass die Vermeidung von Antibiotika-Resistenzen ein gemeinsames Ziel sei. „Gemeinsam müssen wir den Einsatz von Antibiotika auf das therapeutisch notwendige Maß begrenzen“, sagte Schmidt am Donnerstag. Das werde nur gelingen, wenn Veterinär- und Humanmedizin eng zusammen arbeiten.
Schmidt verwies auf die Novelle des Arzneimittelgesetzes, welche eine Antibiotikaminimierung im Stall befördern solle. Ein weiterer Baustein sei die Erhaltung und Förderung der Tiergesundheit. „Bei verbesserter Haltung müssen weniger Antibiotika eingesetzt werden und das Risiko einer Resistenzbildung sinkt“, sagte Schmidt.
Die Gesundheitsminister tagen in Berlin noch bis diesen Freitag. Bereits beim G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs im bayrischen Elmau im Juni dieses Jahres, hatte die globale Gesundheitspolitik eine wichtige Rolle gespielt. In der Gipfelerklärung bekräftigten die Staats- und Regierungschefs, geschlossen gegen Antibiotika-Resistenzen vorzugehen und den globalen Aktionsplan der Weltgesundheitsorganisation zu unterstützen. Zu den G7 gehören die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Kanada und Deutschland.