Modernen Kommunikationssysteme haben längst Einzug auf den Feldern gehalten. Über das noch bis 2012 laufende dreijährige Bundesprojekt „iGreen“ (Internet und Sensortechnik auf dem Acker) können Landwirte via Fahrzeugtechnik oder Handy aktuelle Daten abrufen, die ihnen Daten zu Bodenfeuchtigkeit, Düngebedarf oder Schädlingen direkt zum Arbeitsplatz unterm freien Himmel liefern.
Bordrechner und Sensoren unterstützen den Landwirt bei der Steuerung und Dokumentation seiner Arbeit, berichtet die Allgemeine Zeitung. Die kostspielige Technologie wird derzeit vielfach in Maschinenringen oder bei Lohnunternehmen eingesetzt. Im Rahmen des sogenannten iGreen-Projektes arbeiten am Standort Bad Kreuznach das Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eng mit den iGreen-Mitarbeitern der Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP) zusammen. Ergänzt wird das Projekt zusätzlich durch das ISIP, dem Beratungsportal der Landwirtschaftskammern und Bundesländer für Pflanzenschutz und Pflanzenbau. Diese Konstellation der engen Zusammenarbeit zwischen Modellentwicklern, Betreibern eines Internetportals und praktischer Beratung vor Ort ist bundesweit einmalig, sodass Rheinland-Pfalz als Modellregion für iGreen ausgewählt wurde.
„Von der ZEPP wurden Strukturen für die Versorgung mit Wetterdaten, die Versuchsdatenverwaltung, die Aufbereitung und Darstellung der Ergebnisse der Modelle geschaffen sowie einheitliche Versuchskonzepte und -anleitungen erstellt“, erläutert Dr. Wolfgang Schneider, Mitarbeiter der Abteilung Landwirtschaft am DLR. Auch die flächendeckende Einführung von Prognosemodellen in die landwirtschaftliche Praxis wird durch die ZEPP gesteuert. In den bedeutendsten landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Kulturen wurden für Schädlinge und Krankheiten Modelle der Praxis via Warndienst zur Verfügung gestellt „und somit Bekämpfungsstrategien im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes optimiert“, erklärt Dr. Schneider weiter. Dabei kann der Nutzer auch von historischen Geodaten profitieren. Kern sind die Prognosemodelle und Befallserhebungen zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen und -krankheiten. Für die Berechnungen stehen tagesaktuelle Mess- und Vorhersagewerte von rund 600 Wetterstationen zur Verfügung.
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