Am 21. August besuchte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf Einladung des Thüringer Bauernverbandes (TBV) das Naturschutzgebiet Alperstedter Ried. Vor Ort informierte TBV-Präsident Dr. Klaus Wagner über die dort umgesetzten Naturschutzmaßnahmen und Leistungen, die die dortigen Landwirte dafür erbringen.
Umweltleistungen wie die im Alperstedter Ried seien nur zu bewältigen, so Wagner, wenn die Landwirtschaftsbetriebe wirtschaftlich gesund seien. Dies gelte nicht nur im Alperstedter Ried, sondern mit Blick auf zahlreichen Leistungen, die von der Gesellschaft an die Landwirtschaft herangetragen werden, für die gesamte Landwirtschaft: „Die Herausforderungen von Lebensmittelerzeugung, Klimawandel und Biodiversität sind nur von wirtschaftlich gesunden Landwirtschaftsbetrieben zu bewältigen, die nicht von der Hand in den Mund leben.“
Als Ursachen für die allgemein schwierige Einkommenssituation eines großen Teils der Betriebe identifizierte er die Konkurrenz, der sich die Landwirte auf offenen Märkten gegenübersehen und die zu geringen Erzeugerpreisen. Um die Einkommenssituation zu stabilisieren, müsse, so die Forderung des Thüringer Bauernpräsidenten, im Zuge der Neuausrichtung der GAP der EU-Agrarhaushalt stabil gehalten und insbesondere die direkt einkommenswirksame erste Säule der Agrarzahlungen erhalten werden.
„Die erste Säule ist entscheidend, da deren Mittel direkt bei den Landwirten ankommen“, so Wagner. Mittel der zweiten Säule können demgegenüber für einen Strauß an Maßnahmen verwendet werden, die häufig nicht den Landwirten helfen. „Deswegen lehnen wir eine höhere Umverteilung von der ersten in die zweite Säule entschieden ab und genau deswegen wird das von Umweltverbänden gefordert.“
Er machte vor den Anwesenden aber auch deutlich, dass die Thüringer Landwirte die gesellschaftlichen Anforderungen umzusetzen können, wenn die Gesellschaft im Gegenzug bereit ist, diese Leistungen ausreichend zu vergüten: „Was wir brauchen, ist eine wirtschaftliche Perspektive, die Sicherheit von unserer Arbeit leben zu können.“ Den dafür notwendigen wirtschaftlichen Rahmen, so Wagner mit Blick auf die anwesende Bundesministerin, könne aber letztlich nur die Politik setzen.