Das Wort Regionalität ist seit einiger Zeit das neue Modewort bei Verbrauchern, Agrarkritikern und Politikern. Die deutschen Tierhalter haben dies jedoch längst verinnerlicht, schreibt der Bauernverband aus Niedersachsen.
So würden 87,6 % der Futter-Rationen in deutschen Rinder-, Schweine- oder Geflügelställen aus der jeweiligen Region stammen. Knapp 80 Mio. t Futtermittel, umgerechnet in Getreideeinheiten, wurden im Wirtschaftsjahr 2011/12 in deutschen Ställen an das Vieh verfüttert. Diese Daten hat der Deutsche Verband Tiernahrung ermittelt, neuere Zahlen sind nach Angaben des Landvolks leider nicht verfügbar, da sie auf komplexen wirtschaftlichen Statistiken beruhen.
Mit 41,764 Mio. t überwiegen die so genannten Grundfuttermittel wie Rau- und Saftfutter. Dazu zählen beispielsweise Silage, Heu oder Gras, die Landwirte auf den zum Hof gehörenden Flächen erzeugen. Sie stellen 52,6 % aller Futtermittel. Den zweitgrößten Posten beansprucht mit 21,463 Mio. t oder 27 % des Gesamtverbrauchs inländisches Getreide. Mit hiesigem Kraftfutter, beispielsweise auf Basis von Rapsprodukten, die bei der Speiseölherstellung als Koppelprodukt anfallen, oder auch Hack- und Eiweißfrüchten bringen es die inländischen Futtermittel auf 69,572 Mio. t.
Gut ein Viertel der Futtermittel, genau 26,2 %, entfielen im Wirtschaftsjahr 2011/12 auf Mischfutter. Ein Teil des Mischfutters wird zugekauft, viele Landwirte setzen aber - je nach Verkaufserlösen für das eigene Getreide - zunehmend mehr hofeigenes Mischfutter ein. Dafür werden zum Teil lediglich einzelne Komponenten wie Eiweißfutter, Mineralstoffe oder ähnliches zugekauft.