Im Windpark-Betrugsfall um den früheren Vorsitzenden des Landvolk-Kreisverbandes Diepholz, Lothar Lampe, hat sich die Landvolk Dienstleistungs GmbH jetzt im Rahmen eines Arrestgesuchs weitere 700.000 Euro gesichert.
Wie der Vorsitzende Theo Runge mitteilte, erging die Arrestfestsetzung dieses Mal gegen den ehemaligen Kreisverbandsgeschäftsführer Wilhelm Bergmann und den ehemaligen Buchstellenleiter Johann-Lüken Gerdes. „Beide stimmten im Rahmen eines Vergleich zu, jeweils 350.000 Euro unter dringlichen Arrest zu stellen“, so Runge. Bereits im Januar hatte sich der Bauernverband 4,5 Mio. Euro von Lampes Hof gesichert. Insgesamt beträgt die Arrestsumme somit 5,2 Mio. Euro.
„Damit haben wir die erste Etappe in den Zivilgerichtsverfahren hinter uns gebracht, wichtiger sind jedoch die noch anstehenden Verhandlungen. Es bedarf allerdings noch einiger Anstrengungen, um den Gerichten die eigene Position in den komplexen Verfahren zu verdeutlichen“, erklärte der Vorsitzende. Das Verfahren gegen Lampe soll nun am 19. Mai mit der ersten Hauptverhandlung beginnen.
Neben den zivilrechtlichen und strafrechtlichen Verfahren bzw. Ermittlungen gibt es auch vor dem Arbeitsgericht neue Entwicklungen, berichtete Runge weiter. „Die von uns im Zuge der Verdächtigungen entlassenen Personen haben allesamt Kündigungsschutzklagen erhoben.“ Nachdem der Klage des ehemaligen Geschäftsführers in erster Instanz stattgegeben wurde und das Landvolk daraufhin Berufung eingelegt hat, könnte es im Verfahren gegen den ehemaligen Buchstellenleiter und dessen Ehefrau zu einem Vergleich kommen, heißt es. Aus Sicht des Bauernverbandes steht jedoch jede Einigung unter der Prämisse, dass im strafrechtlichen Verfahren beide Personen nicht rechtskräftig strafrechtlich verurteilt werden.
Hintergründe:
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