Die Anklage der Staatsanwaltschaft Münster gegen die Brüterei Brinkschulte sendet laut Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff „ein starkes Signal an die Branche, nämlich dass die einseitige Ausrichtung der Legehennenhaltung absolut nicht zukunftsfähig ist“.

 

Die Antwort des Bundesagrarministers auf das rechtlich sehr bedenkliche Schreddern oder Vergasen männlicher Küken liegt jetzt seiner Meinung nach einzig und allein in der Förderung der In-Ovo-Geschlechtsbestimmung, welche allerdings noch wesentliche technische Schwachstellen aufweist: Durch das Öffnen der Eierschale ist das Risiko der Keimeindringung sehr hoch; zahlreiche Embryos sterben dabei. Abgesehen davon, ändere sich nichts an der Grundproblematik, dass die männlichen Küken der Legehennen überflüssig sind und Leben vernichtet werde, so Ostendorff.

 

„Wir brauchen zukunftsfähige Lösungen für die Legehennenhaltung. Nachhaltig und im Sinne des Verbrauchers sind einzig und allein die Erhaltung und die Zucht von Zweinutzungsrassen, wo das genetische Material nicht in der Hand weniger großer Konzerne liegt. Zahlreiche Initiativen der Biobranche machen es uns bereits vor, wie eine bäuerliche Zucht in einem ganzheitlichen System funktioniert“, sagte der Politiker.

 

Er fordert nun ein deutliches Signal aus der Politik, das auf eine Zweinutzungsausrichtung abzielt und der Sackgasse der „Agrarindustrie“ eine Absage erteile, um das massenhafte Sterben zahlreicher männlicher Küken schnell zu beenden.