Italien ist ein großangelegtes Wirtschaftsförderprogramm für den Agrarbereich angelaufen. Das Maßnahmenpaket „Campolibero“, das bereits im April von Ministerpräsident Matteo Renzi und Landwirtschaftsminister Maurizio Martina angekündigt worden war, ist dem Agrarressort zufolge Anfang dieses Monats mit ersten Aktivitäten gestartet.
Unter anderem sollen die Betriebskontrollen vereinfacht und besser aufeinander abgestimmt werden. Die Sanktionsmechanismen wurden ebenfalls vereinheitlich und transparenter ausgestaltet. Weitere Maßnahmen betreffen Steuervergünstigungen und Investitionsförderungen für Junglandwirte; beim Abschluss neuer mittel- oder unbefristeter Arbeitsverträge sollen niedrigere Sozialabgaben erhoben werden.
Vereinfachungen gibt es zudem bei den Vorschriften zum Weinanbau. Außerdem hat es sich die Regierung in Rom auf die Fahnen geschrieben, stärker gegen Verstöße des Anbauverbots für gentechnisch veränderte Pflanzen und gegen die Bodenbelastung durch illegalen Müll in der Region Terra dei Fuochi bei Neapel vorzugehen.
Die Landwirtschaftsverbände reagierten vorsichtig optimistisch. Der Präsident des Verbandes der Familienbetriebe Coldiretti, Roberto Moncalvo, nannte das Paket einen wichtigen Schritt nach vorn, der vor allem Junglandwirten konkrete Antworten biete. Der Präsident des kleineren Allgemeinen Landwirtschaftsverbandes Confagricoltura, Mario Guido, kritisierte aber die seiner Ansicht nach noch zu hohen steuerlichen Belastungen.
Der Verband der Lohnunternehmer Confai zeigte sich enttäuscht darüber, dass die Vergünstigungen nicht auch für seine Betriebe gelten.