Der WDR hat am Donnerstag berichtet, dass das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe im vergangenen Jahr mehr Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln entdeckt habe.
Die Tester hätten demnach in 3 % der untersuchten Proben mehr Pestizid-Spuren als erlaubt gefunden, womit die Quote fast doppelt so hoch liege wie im Vorjahr. Schuld an den Rückständen soll vor allem der Stoff Chlorat sein. Chlorate sind Salze der Chlorsäure, die u.a. als Desinfektionsmittel und Pflanzenschutzmittel wirken, aber seit 1998 in der EU verboten sind.
Wie der Stoff in die Lebensmittel kommt, ist laut WDR-Angaben unklar. Möglicherweise seien Obst und Gemüse mit chlorhaltigem Trinkwasser gewaschen worden.
Es kann bei der Desinfektion von Trink- oder Brauchwasser mit chlorhaltigen Substanzen entstehen. "Der genaue Eintragsweg von Chlorat in Lebensmitteln ist nicht bekannt, eine direkte Behandlung mit chlorhaltigen Reinigungsmitteln ist in der EU verboten", heißt es extra im Jahresbericht des Amtes.
Die ausdrückliche Feststellung der Kontrollbehörde, dass die Beanstandungen ohne Berücksichtigung von Chlorat nur bei knapp 1 % liegen, erwähnte der Sender nicht. Auch das Lob der Prüfer, dass die neuesten Zahlen den bereits in den Vorjahren festgestellten, erfreulich geringen Anteil an Gesetzesverstößen bestätigten, ließ der WDR unter den Tisch fallen.