Rumänische Angestellte, die als Leiharbeiter beim Schlachthof Weidemark in Sögel (Emsland) arbeiten, sollen von ihrem Subunternehmer genötigt worden sein, trotz Erkrankung zur Arbeit zu gehen. Dazu sollen keine Gehälter ausgezahlt worden sein, berichtet NDR 1.
Nach Informationen des Senders hätten sich insgesamt sechs Arbeitnehmer einer Beratungsstelle des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) anvertraut. So soll ein Vorarbeiter persönlich in die Unterkünfte der Arbeiter gegangen sein, um diese zu zwingen, zur Arbeit zu kommen. In einem anderen Fall sollen mehrere Werkvertragsarbeiter seit Monaten keinen Lohn erhalten haben, obwohl sie Ansprüche hätten. Auf eine Klage gegen ihre Subunternehmen würden Leiharbeiter meist auf Zeitgründen verzichten und anschließend in ihre Heimat zurückkehren, ohne ihr vollständiges Gehalt kassiert zu haben, so der NDR weiter.
Auf Nachfrage des Senders bei Weidemark sei man überrascht von den Vorwürfen. Erst durch einen Zeitungsbericht habe man von den Missständen erfahren, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Das Verhalten des Subunternehmens sei nicht akzeptabel.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat unterdessen die Firma aufgefordert, weitere Arbeitsverträge zurückzunehmen. Der NGG würden Kontrakte vorliegen, in denen Mitarbeiter einwilligen müssten, dass sie ihre Unterkünfte bei einer Kündigung umgehend zu verlassen hätten. "Damit wären sie obdachlos", sagte ein NGG-Sprecher.
top agrar online hat Weidemark einen umfangreichen Fragenkatalogzu den Vorwürfen und zu den daraus zu ziehenden Konsequenzen gesendet. Sobald eine Stellungnahme vorliegt ergänzen wir diese hier umgehend.