Damit bei plötzlichem Ausfall des landwirtschaftlichen Betriebsleiters durch Krankheit, Unfall oder Tod das Unternehmen ohne größere Probleme fortgeführt werden kann und die Familie handlungsfähig bleibt, sollte ein Notfallordner angelegt werden. In diesem sollten alle wichtigen Anweisungen und Informationen enthalten sein, die Angehörige oder andere Vertrauenspersonen in die Lage versetzten, sofort die Vertretung des Betriebsleiters zu übernehmen und den Betriebsablauf sicherzustellen. Das empfiehlt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.
Sie rät, den Ordner übersichtlich in mehrere Kapitel zu unterteilen. Dazu gehörten Informationen zu wichtigen Ansprechpartnern, Adressen, Fristen und Terminen, Übersichten mit Verträgen, aber auch persönliche Unterlagen wie etwa ein Hinweis auf den Aufbewahrungsort des Testamentes.
Ganz wichtig sei die sorgfältige Skizzierung der Betriebsabläufe mit ihren Besonderheiten. Sinnvoll sei ebenfalls, eine Vorsorgevollmacht für alle volljährigen Familienmitglieder beizufügen, damit im Ernstfall klar sei, wer mit Ärzten oder Behörden sprechen dürfe, riet die Oldenburger Behörde. Sie verwies darauf, dass bei der Zusammenstellung eines maßgeschneiderten Notfallordners auch Berater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit Checklisten helfen könnten. Dabei würde gleichzeitig auch die bisherige Risikovorsorge erfasst und auf Lücken überprüft. Wichtig sei zudem, die regelmäßige Aktualisierung der Notfallinformationen, etwa wenn sich die Familiensituation ändere oder neue Produktionstechniken beziehungsweise Betriebszweige betrieben würden.
Zumindest eine Person, besser noch mehrere Vertraute sollten darüber informiert sein, wo sich der Notfallordner befinde. Dieser sollte schnell zugänglich sein, sich farblich von anderen Ordnern unterscheiden und einen eindeutigen Schriftzug tragen, empfiehlt die Kammer. (AgE)