"Mit dem Käfigverbot in Deutschland haben wir mehr als 15 % der Tierbestände verloren. Viele bäuerliche Betriebe haben ihre Hühnerhaltung aufgegeben." So lautet die Bilanz von DBV-Präsident Gerd Sonnleitner drei Monate nach Inkrafttreten des Verbotes. Der Rheinischen Post erklärte er, die notwendigen Umstellungen seien mit hohen Investitionen verbunden, die kleine Betriebe oft nicht schultern können. Auch eine Umstellung auf Boden- oder Freilandhaltung reduziere die Anzahl der gehaltenen Hennen. Derzeit werde in Deutschland nur noch gut die Hälfte der Eier selbst produziert, zeigte Sonnleitner die dramatische Entwicklung auf. Der Rest müsse importiert werden. "Ich empfehle jedem Verbraucher, Eier mit deutscher Herkunft nachzufragen. Für die Zukunft hoffe ich, dass die deutsche Produktion sich bis zum EU-weiten Verbot von Käfighaltung 2012 wieder erholt und vielleicht wieder ausgeweitet wird, da ansonsten immer mehr Eier aus Übersee mit deutlich niedrigeren Tierschutzstandards auf dem Tisch unserer Verbraucher landen", sagte Sonnleitner. Auf die Frage, welche Haltung artgerecht sei, machte der Präsident deutlich, dass dies alle Methoden seien, die in Deutschland erlaubt sind: Öko-, Freiland- und Bodenhaltung sowie auch die Kleingruppe. Die klassische Käfighaltung, die in Deutschland seit Anfang des Jahres verboten ist, sei dagegen als nicht artgerecht einzustufen. Die Kleingruppe mit pro Huhn 50 % mehr Fläche als bei der Käfighaltung, mit Nest-, Scharr- und Sitzbereich, sei es aber sehr wohl.
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