Der Sprecher für Agrarpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, hat die Situation der Tiere in Geflügelmastbetrieben angeprangert. Anlässlich eines Beitrags des Bayerischen Rundfunks über Missstände in bayerischen Mastbetrieben betonte Ostendorff in der vergangenen Woche, aus den Skandalen in der Vergangenheit hätten sich keine Verbesserungen für die Tiere entwickelt. Die Aufnahmen zeigten einmal mehr, dass in der industrialisierten Geflügelmast eine tiergerechte Haltung unmöglich sei. Die Tiere litten nicht nur unter leistungs- und haltungsbedingten Gesundheitsstörungen, sondern auch unter der enormen Enge und brutaler Behandlung. Einen funktionierenden Tierschutz mit einem respektvollen Umgang gegenüber dem lebendigen Mitgeschöpf könne es nicht geben, wo das Tier nur Zählfaktor für knappe Kostenkalkulationen sei und wo es durch Schnabelkürzungen und horrenden Medikamenteneinsatz den Haltungsbedingungen angepasst werde.
Ostendorff fordert die zuständigen Kontrollbehörden auf, sofort zu handeln, um den Vorwürfen der Tierquälerei nachzugehen. Das bestehende Vollzugsdefizit des Tierschutzgesetzes, wonach Qualzuchten verboten seien, müsse endlich behoben werden. Der Verein „Soko Tierschutz“ hatte Filmaufnahmen auf einem Betriebsgelände gemacht. Auf dieser Grundlage hatte das zuständige Landratsamt und der Tierschutzverein Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet. Eine anschließende Kontrolle ergab Medienberichten zufolge aber erstmal keine Beanstandungen. AgE