Im Pferdefleisch-Skandal gibt es einen ersten Verdacht, dass falsch deklarierte Lebensmittel nach Deutschland gelangt sein könnten. Über das europäische Schnellwarnsystem seien die deutschen Behörden am Dienstagabend über den Verdacht informiert worden, bestätigte das Bundeslandwirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin.
Demnach handele es sich um Lasagne, die an mindestens einen Händler in Nordrhein-Westfalen geliefert worden sei. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Händler oder Produkte betroffen seien. Die Überwachungsbehörden in NRW prüften derzeit, ob alle Produkte vom Markt genommen worden seien, sagte die Sprecherin. Sie verwies darauf, dass bei bisherigen amtlichen Untersuchungen alle Proben negativ gewesen seien.
Wegen des Verdachtsfalls werde Deutschland am Mittwochabend auch an einem EU-Informationstreffen in Brüssel zu dem Skandal teilnehmen. Davon würden weitere Klärungen erwartet. In den vergangenen Wochen waren in zahlreichen Ländern der EU Fertiggerichte entdeckt worden, in denen statt des angegebenen Rindfleischs auch Pferdefleisch verarbeitet worden war. Britische Behörden versprachen nach dem Fund von Pferdefleisch bei zwei Verarbeitungsbetrieben in England und Wales die restlose Aufklärung des Fleischskandals.