Schon in geringen Mengen sollen einige Wirkstoffe aus Pflanzenschutzmitteln das Nervensystem von Wildbienen und Hummeln durcheinanderbringen und den Tieren die Orientierung rauben. Das hat der Neurobiologe Randolf Menzel von der FU Berlin laut Presseberichten herausgefunden.
So würden sich Bienen nach dem Sonnenkompass orientieren und für ihre Flugrouten rund um den Bienenstock eine innere Landkarte entwickeln. Im Experiment hätten die Wissenschaftler nachweisen können, dass die Wirkstoffe Imidacloprid und Clothianidin sowie das Mittel Thiacloprid diese Orientierung stören. Nach Verabreichung der Giftstoffe hätten deutlich weniger Bienen den Weg zurück zum Stock gefunden - und diesen oft nur auf Umwegen.
"Der Befund unserer Untersuchung ist deshalb von allgemeiner Bedeutung, weil der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, den sogenannten Neonicotinoiden, die das Nervensystem der Insekten beeinträchtigen und sie dadurch töten, kontrovers und heftig diskutiert wird", betonte Menzel. Allerdings seien die Ergebnisse bislang an einzelnen Bienen gesammelt worden und die Effekte auf ganze Bienenvölker noch nicht untersucht.