Das Saatzuchtunternehmen Pioneer hat angekündigt, rechtliche Schritte gegenüber dem Land Niedersachsen einzuleiten. Das Land habe versäumt, Pioneer rechtzeitig vor der Aussaat über die angeblichen Spuren gentechnisch veränderten Materials zu informieren, so das Unternehmen. Dadurch habe die Regierung erst den Schaden verursacht.
Nachdem der Umbruch der ausgesäten Maisflächen angeordnet und bereits vollzogen wurde, gehe es bei den betroffenen Landwirten jetzt um Schadensausgleich. Pioneer stellt dazu fest, dass weder Behörden noch andere Stellen den Landwirten helfen. Daher habe das Unternehmen ohne Anerkennung einer Rechtspflicht den Landwirten eine schnelle und unbürokratische finanzielle Soforthilfe vorgestellt, welche die zu erwartenden Ernteausfälle und Umbruchkosten abdeckt, erklärte Ulrich Schmidt, Geschäftsführer Pioneer Hi-Bred Nordeuropa. In den kommenden Wochen erwarte man eine konkrete Vereinbarung zwischen Pioneer und den betroffenen Landwirten, damit die finanziellen Mittel bis zur Maisernte bereitgestellt werden können.
"Neben der Soforthilfe für die betroffenen Landwirte stehen wir im Dialog mit den Landesbauernverbänden, um die rechtliche Klärung der Schuldfrage voranzutreiben. Diese soll in einem Musterverfahren zwischen den betroffenen Landwirten und Pioneer geklärt werden. Pioneer beabsichtigt seinerseits Schadensersatz in einem Amtshaftungsprozeß gegen das Land Niedersachsen geltend zu machen", so Schmidt.
Details von einer solchen Infoveranstaltung: GVO-Tagebuch Teil 9: Infoveranstaltung mit Pioneer (5.8.2010)