Der Fachausschuss Milch des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V. hat in seiner Sitzung am 31. März 2016 über die belastende Situation in den milchviehhaltenden Betrieben beraten.
Die Mitglieder waren sich einig, dass die Verantwortungsträger in Politik und Verwaltung jetzt politische Maßnahmen ergreifen müssen, um Nutztierhaltern an der Existenzgrenze den Ausstieg aus der Nutztierhaltung zu erleichtern.
Die Aufgabe eines Betriebszweiges, an dem Herzblut, Mitarbeiter und ein großer Teil der Wertschöpfung hängen, ist keine einfache Entscheidung für die Betroffenen. Dennoch muss sie in einigen Fällen getroffen werden.
Gerade in der aktuellen, existenziellen Krise in schweine- und milchviehhaltenden Betrieben können politische Unterstützungsmaßnahmen für Betriebszweigaufgaben marktentlastende Effekte haben und die negativen Umstände für die betroffenen Unternehmen und Personen abfedern, so der Bauernverband.
Konkret diskutierte der Ausschuss das Herabsenken von Bindungsfristen bei Förderungen früherer Investitionen oder Vorruhestandsregelungen für betroffene Mitarbeiter. Zu binden wären diese Hilfen an die tatsächliche Aufgabe der Ställe und Herausnahme der Nutzviehbestände aus dem Markt. Damit würden Hürden beseitigt, wie etwa die nachträgliche Rückzahlung von Investitionsbeihilfen oder die drohende Arbeitslosigkeit älterer Beschäftigter. Diese Regelungen sollten allen milchvieh- und schweinehaltenden Betrieben unabhängig von der Bestandsgröße angeboten werden.