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Landwirtschaft im Dialog

Rewe Group: „Wir wollen unsere Klimaziele gemeinsam mit den Landwirten erreichen!“​

Die Rewe Group möchte ihre Klimabilanz verbessern. Warum Landwirte dabei ganz wichtig sind, erklärt Marcel Weber, Geschäftsleiter Ware Eigenmarke. Am 17. Januar diskutiert er live mit top agrar in Berlin. ​​

Lesezeit: 4 Minuten

Der LEH will seine Klimabilanz optimieren. Dafür braucht er die Landwirtschaft. Welche Chancen bieten sich jetzt? Darüber diskutieren wir am 17. Januar ab 19 Uhr bei Landwirtschaft im Dialog in Berlin. Seien Sie live dabei. Kostenlos anmelden: Hier können Sie sich zur kostenlosen Teilnahme vor Ort oder für eine Email-Erinnerung zum Livestream per YouTube registrieren.

Herr Weber, im Handel werden Klimaschutz und Nachhaltigkeit intensiv diskutiert. Was sind die Gründe, und treten die bisher heiß diskutierten Themen „Ausbau der Bioproduktion“ und „Tierwohl“ dadurch in den Hintergrund?

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Weber: Das glaube ich nicht. Die Verbraucher achten über alle Generationen hinweg beim Einkauf darauf, dass sie nachhaltig hergestellte Produkte kaufen. Studien, die wir mit dem Marktforschungsinstitut GfK durchgeführt haben, belegen das. Und viele Menschen haben erkannt, dass wir bei den Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel mehr tun müssen.

„Wir alle müssen beim Thema Nachhaltigkeit mehr tun.“

Was genau müssen wir tun?

Weber: Zuallererst müssen wir die Verbraucher besser aufklären. Als Handelsunternehmen sehen wir hier großes Potenzial: Zum einen müssen wir nachhaltigeren Konsum für die Kundinnen und Kunden erlebbar machen. Zum anderen wollen wir vor allem in der vorgelagerten Kette dafür sorgen, dass die Produkte, die wir anbieten, insgesamt nachhaltiger werden. Nicht zuletzt, da wir unsere eigenen Klimaziele erreichen müssen. Das wollen wir gemeinsam mit unseren Lieferanten angehen.

Welche Nachhaltigkeitsziele verfolgt die Rewe Group? Können Sie ein paar Eckpunkte und Zahlen nennen?

Weber: Seit rund 15 Jahren ist Nachhaltigkeit ein wesentlicher Teil unseres unternehmerischen Selbstverständnisses und unserer Geschäftsstrategie. Unser Ziel ist es, nachhaltigen Konsum in der Breite des Marktes zu etablieren. Hierfür setzen wir zahlreiche Maßnahmen um – von Klimaschutz und Verpackungen über den Erhalt der Artenvielfalt bis hin zu artgerechter Tierhaltung. Wir wollen in sechs Jahren beispielsweise 100 % Frischfleisch aus Haltungsform 3 oder höheren Stufen anbieten.

In diesem Jahr haben REWE und PENNY sich zudem verpflichtet, kurz- und langfristige unternehmensweite Reduktionsziele im Einklang mit dem wissenschaftlich fundierten Netto-Null-Standard der Science Based Targets initiative (SBTi) festzulegen. Mit dieser Entscheidung verpflichten wir uns zu umfassenden Maßnahmen, die unsere Emissionen wirksam reduzieren und gleichzeitig innovative Lösungen entlang der gesamten Lieferkette fördern.

„Die Landwirte sind für den LEH ein entscheidender Partner.“

Die Bauern sind für den Handel ein wichtiger Partner in der Klima-/Nachhaltigkeitsdebatte. Warum?

Weber: Am wirksamsten sind immer Maßnahmen, die aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt sind. Bei uns liegt der wesentliche Anteil unserer Gesamtemissionen in den vorgelagerten Lieferketten und damit in der Handelsware (98 %). Davon wiederum sind 57 % sogenannte FLAG-Emissionen (Landwirtschaftliche Emissionen) und 43 % NON-FLAG-Emissionen (Industrie, Verarbeitung, Transport Emissionen).

Die Zahlen zeigen: Die Landwirte sind für den Lebensmitteleinzelhandel ein entscheidender Partner, wenn es darum geht, ambitionierte Nachhaltigkeits- und Klimaziele zu erreichen – sie spielen eine aktive Rolle bei der Entwicklung wirksamer Lösungen gegen den Klimawandel.

Inwieweit lassen sich Klimamaßnahmen in der Wertschöpfungskette honorieren? Was bleibt beim Bauern „hängen“?

Weber: Das lässt sich nicht so einfach sagen. Die Klimamaßnahmen der Betriebe müssen messbar und vergleichbar sein. Nur dann kann man sie auf Klimaziele anrechnen. Und nur dann kann dafür Geld ausgeschüttet werden.

Die große Herausforderung besteht momentan darin, geeignete Datenplattformen und Schnittstellen für den Datentransfer zu schaffen. Ideal wäre es, wenn wir ein Konzept entwickeln, bei dem Reduktionsmaßnahmen der landwirtschaftlichen Betriebe in der Wertschöpfungskette kofinanziert werden. Das wäre ein echter Anreiz für die Landwirtinnen und Landwirte.

„Klimawirtschaft kann für Landwirte ein neuer Betriebszweig werden.“

Was sollten die Bauern aus Ihrer Sicht tun, um den eigenen Betrieb „klimafit“ zu machen?

Weber: Zukünftig kommt es aus unserer Sicht darauf an, dass sich landwirtschaftliche Betriebe breiter aufstellen und neben der Landwirtschaft auch die Attraktivität der Klimawirtschaft als neuen Betriebszweig entdecken.

Die Voraussetzungen dafür bringen die Landwirte mit. Sie wissen von Berufs wegen, wie man zum Beispiel mit sich zusehends verändernden Witterungsverhältnissen umgeht.

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