Der Vizepräsident der Europäischen Kommission, zuständig für die Energieunion, Maros Sefčovič, hat am Montagvormittag im EU-Parlament in Brüssel seine Kandidatur als Spitzenkandidat für die europäischen Sozialdemokaten für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten ab Ende 2019 bekannt gegeben.
Nach dem CSU-Europapolitiker Manfred Weber, EVP-Fraktionsvorsitzender der größten im EU-Parlament vertretenen Fraktion, haben die Sozialdemokraten und Demokratischen Parteien (S&D) den 52jährigen Slowaken ins Rennen geschickt. Die Wahlen zum EU-Parlament finden im Mai 2019 statt. Anschließend wird die Position des neuen Kommissionspräsidenten als Nachfolger für Jean-Claude Juncker vom EU-Parlament und den EU-Staats- und Regierungschefs festgelegt.
Sefcovic ist seit 2009 Mitglied der EU-Kommission. Zunächst als Kommissar für Jugend und Bidung (2009-2010). 2014 kandidierte er erfolgreich für seine slowakische sozialdemokratische Partei für das Europaparlament. Als gewählter EU-Abgeordneter nahm er das Mandat jedoch nicht an und folgte stattdessen dem Ruf von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker als Vizepräsident in der EU-Kommission, um die Verwirklichung der Energieunion voranzutreiben.
Der slowakische Diplomat studierte am Moskauer Staatsinstitut für Internationale Beziehungen und arbeitete im Diplomatischen Dienst für die Slowakei in Zimbave sowie Kanada und war Botschafter seines Landes in Israel. Zwischen 2004 und 2009 war er der Vertreter der Slowakei bei der EU in Brüssel und verhandelte das Beitrittsabkommen der Slowakei für die EU-Mitgliedschaft.
Sefcovic spricht neben seiner Muttersprache auch russisch und englisch. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.