Beim neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) hat die Bundesregierung nach Ansicht von Naturschützern sämtliche Vorschläge der Umweltseite ignoriert. Die zwölf Ziele des begleitenden Umweltberichts habe die Koalition durchgängig verfehlt, prangert der Naturschutzbund Deutschland (NABU) an.
Wenn der jetzt bestehende Plan sich so durchsetze, würden 170 Natura-2000-Gebiete durch den Straßenbau erheblich beeinträchtigt, 250 noch unzerschnittene Großräume und bundesweite Achsen zerstört sowie täglich drei Hektar Flächen zusätzlich verbraucht, so der Verband.
Zusammen mit BUND, Germanwatch, Verkehrsclub Deutschland (VCD) und dem Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring bewertet der Nabu das Papier als „katastrophal für Deutschland“ und sogar „EU-rechtswidrig“, denn der Umweltbericht des BVWP dokumentiere zwar die Eingriffe in die Natur und Umwelt, nenne aber keine Beispiele, die Änderungen eines Projekts hervorrufen.
Vorgesehen seien in dem BVWP, neben den 1281 neuen Fernstraßen auch Brückenerneuerungen, Engpassbeseitigungen sowie Schienenprojekte. Laut NABU bevorzuge die Regierung die Neubau-Projekte gegenüber denen des Brückenerhalts und Engpassbeseitigungen. Statt umweltverträglicher und kostengünstiger Alternativen gehe es nur um politische Wunschprojekte, so die Kritik.