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Unverständnis über Molkereiaktionstag des BDM

Milcherzeuger des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) haben letzte Woche Mittwoch bundesweit rund 60 Molkereistandorte aufgesucht, um dort einen Milchviehhalter-Appell an die Molkereivertreter zu übergeben. Sie wollten mit dieser Aktion auf die schwierige Lage der Milchviehalter aufmerksam machen.

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Milcherzeuger des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) haben letzte Woche Mittwoch bundesweit rund 60 Molkereistandorte aufgesucht, um dort einen Milchviehhalter-Appell an die Molkereivertreter zu übergeben.


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Sie wollten mit dieser Aktion auf die schwierige Lage der Milchviehalter aufmerksam machen. Aufgrund des seit fast einem Jahr anhaltenden Preisverfalls sei deren Situation sehr ernst, und sie werde sich noch weiter verschärfen, wenn die negativen Prognosen von Marktexperten für die nächsten neun Monate einträfen, erklärte der BDM. Die Milcherzeuger hätten kein Verständnis dafür, dass wieder einmal eine Marktkrise ausgesessen werde und dabei die Wertschöpfungsverluste allein auf die Bauern abgewälzt würden.


Der BDM hat deshalb nach eigenen Angaben die Molkereien in seinem Milchviehhalter-Appell dazu aufgefordert, die Bestrebungen der Erzeuger zu unterstützen, ein wirkungsvolles und effizientes Sicherheitsnetz für Marktkrisen zu installieren.


"Nicht wachsen zu wollen, kann sich niemand leisten"


Die Süddeutsche Zeitung merkt dazu an, dass einige Milchbauern seit geraumer Zeit Angst vor dem Ende der Milchquoten am 31. März 2015 haben. Die EU habe jedoch schon vor Jahren erkannt, dass staatliche Produktionsbegrenzungen auf der einen Seite und freier Welthandel auf der anderen schlecht vereinbar sind. Die Quote koste Europas Landwirte viel Geld; Geld, das Konkurrenten aus anderen Ländern nicht bezahlen müssen, so dass diese auf dem Weltmarkt im Vorteil sind.


Die Milchbauern des BDM befürchten nun laut der Zeitung, dass die Milchpreise künftig noch stärker unter Druck geraten werden. Daher fordern sie eine Monitoringstelle, welche die Nachfrage und die Produktionsmenge europaweit im Auge behält. Zeichnet sich eine Krise ab, sollen die Bauern ihre Produktion nicht mehr ausweiten dürfen. Nach Ansicht der Süddeutschen ähnelt das aber nicht nur der bisherigen Quote, es würde auch einen Außenschutz der EU voraussetzen. Denn bei diesem Modell würde der Preis im Krisenfall künstlich hoch gehalten, so dass Drittländer den europäischen Markt mit billigen Milchprodukten überschwemmen könnten. Würde die EU aber einen Außenschutz errichten, ließen andere Länder sich ebenfalls etwas einfallen, um europäische Produkte von ihrem Markt fernzuhalten. Die Folgen wären nach Ansicht der Zeitung verheerend für Europas Wirtschaft.


Die SZ rät daher den Milchbauern, sich lieber an den Gedanken zu gewöhnen, dass es von April an keine Begrenzungen mehr gibt. Nachtrauern müssten sie der Quote ohnehin nicht. In den letzten 30 Jahren hat sie nicht verhindert, dass drei von vier Milcherzeugern aufgegeben haben. Heute existieren in Deutschland 78.000 Betriebe. Genauso wenige habe sie die Milchkrise 2008 verhindert.


OECD und FAO seien aber überzeugt, dass die Nachfrage nach Milchprodukten in den kommenden Jahrzehnten weltweit zunimmt. Europas Landwirte müssten die Chance haben, darauf zu reagieren. Einfach zu beschließen, dass man nicht wachsen will, wie viele Milchbauern das offenbar gerne hätten, kann sich laut der Zeitung niemand leisten. Denn eins ist sicher: Die Produktionskosten werden in jedem Fall steigen. Wem es nicht gelinge, seinen Umsatz zu erhöhen, erzielt Jahr für Jahr weniger Einkommen, heißt es.

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