Im Sog der anziehenden US-Weizenbörsen ist zuletzt auch der an der Pariser Matif gelisteten Mahlweizen weiter nach oben gelaufen. Beim Frontmonat ging es in der abgelaufenen Handelswoche um 5 Euro auf 132 Euro/t bergauf. Deutscher Weizen kann preislich mittlerweile mit französischer Ware mithalten: Zwei Drittel der zuletzt gezogenen EU-Exportlizenzen entfällt auf deutschen Weizen.
Allerdings ist das Exportvolumen mit insgesamt 269 000 t gering, was der starken Gemeinschaftswährung geschuldet ist. Für einen Euro mussten jetzt erstmals seit 14 Monaten wieder mehr als 1,50 Dollar angelegt werden, was die europäischen Handelshäuser im internationalen Wettbewerb benachteiligt. Bisher sind die Rufe nach Exporterstattungen, die besonders in EU-Ländern ohne Seehäfen laut geworden waren, in Brüssel ungehört verhallt.
Der Weizenmarkt in Europa präsentiert sich derzeit zweigeteilt, da die Kassapreise den Terminnotierungen nur zögernd folgen. Dies könnte sich vor allem beim Futterweizen ändern, sobald die Intervention am 1. November geöffnet wird. Zur Erinnerung: In der Saison 2009/10 dürfen letztmalig unbegrenzte Mengen Gerste angedient werden, wovon vor allem in marktfernen Gebieten rege Gebrauch gemacht werden dürfte. Die Weizenlagerung könnte sich dieses Jahr als lohnend erweisen. Am Freitag hat Matif-Weizen zur Andienung im Mai 2010 zeitweise mehr als 140 Euro/t gebracht und hat sich damit schon um 15 Euro/t von dem Mitte September erreichten Jahrestief absetzen können.
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