Aufgrund der positiven Aussichten auf die globale Getreideversorgung 2014/15 tendieren die Getreidenotierungen in Paris und Chicago schwach und würden so Druck auf die Preise am deutschen Kassamarkt ausüben. Diese hätten in den vergangenen Wochen zum Teil deutlich nachgegeben, berichtet die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI).
Das Getreideangebot am Kassamarkt ist laut den Fachleuten derweil sehr überschaubar. Bei rückläufigen Preisen seien Erzeuger kaum abgabebereit, zumal sie gleichzeitig mit der Ernte beschäftigt sind.
Nachdem die Gerstenernte Anfang Juli in vielen Regionen zügig angelaufen ist, haben kräftige Niederschläge die Erntearbeiten nach kurzer Zeit zum Erliegen gebracht. Mitte Juli ließen hohe Temperaturen und Sonnenschein die Feldbestände dann schnell trocknen, so dass die Ernte fortgesetzt werden kann. Vor Beginn der Regenfälle ist Gerste mit zufriedenstellenden Erträgen und trocken in die Lager gekommen. Der Fortschritt ist aber sehr unterschiedlich. Im Norden und Osten des Landes war die Gerstenernte Mitte Juli bereits fast abgeschlossen.
Die Erzeuger schlossen im vergangenen halben Jahr aufgrund der Preisschwäche deutlich weniger Kontrakte zur Vermarktung der Getreideernte 2014 ab als im Vorjahr und warten nun auf das Ernteergebnis, so die AMI weiter.
Nach Einschätzung des Deutschen Raiffeisenverbandes würden in Deutschland 2014 rund 25,5 Mio. t Weizen geerntet und damit knapp 2 % mehr als im Vorjahr. Wintergerste wird mit 8,75 Mio. t wohl 4 % mehr eingefahren, wohingegen für Roggen mit einem Rückgang in der Erzeugung um fast ein Fünftel auf 3,8 Mio. t gerechnet wird, heißt es.