Die Brotgetreideernte hat in diesem Jahr in vielen Teilen Deutschlands zufriedenstellende, jedoch regional sehr unterschiedliche Qualitäten hervorgebracht. Dies dürfte eine reibungslose Versorgung der Verarbeiter mit mühlenfähigen und einheitlichen Qualitäten erschweren. Darauf hat das Max-Rubner-Institut (MRI) vergangene Woche in seinen Informationen über sortenreine Korn-, Mahl- und Backqualitäten hingewiesen.
Auch wenn nicht jede angebotene Getreidepartie dem gehobenen Qualitätsstandard der Lebensmittelverarbeitung entspricht, ist nach Ansicht der Fachleute zu erwarten, dass in diesem Erntejahr weiterhin qualitativ hochwertiges Brot und Gebäck zu erschwinglichen Preisen angeboten werden.
Die diesjährige Ernte an Brotgetreide hat laut MRI deutlich geringere Kornerträge gebracht als 2010. Die heimischen Bestände an Weizen, Roggen und Dinkel seien in der vergangenen Vegetationsperiode ungewöhnlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt gewesen. Aufgrund erschwerter Aussaatbedingungen im Herbst, einem verbreitet frostig-kalten Winter und einer ausgeprägten Vorsommertrockenheit sei das Getreide langsamer gewachsen als in den Vorjahren. Selbst vom späten Regen im Sommer habe das Brotgetreide nur teilweise profitieren können, zumal die Witterung verbreitet unbeständig und nass-kalt gewesen sei.
Trotz der Niederschläge habe sich die Kornqualität lange Zeit stabil halten können; doch die kurzen Hitzeperioden, die oft durch heftige lokale Gewitter beendet worden seien, hätten für eine gleichmäßige Kornreifung bis zur Ernte meist nicht ausgereicht, erläuterte das MRI. Bei Weizen werde vielerorts über hohe Proteingehalte berichtet, anderenorts über sehr niedrige. Ähnlich schwankend sei bei vielen Getreidepartien die Stärkebeschaffenheit. (AgE)