Der Appetit Chinas auf Sojabohnen aus den USA kennt keine Grenzen. Wie Agrarminister Tom Vilsack vergangene Woche bekannt gab, hat China mal eben den Kauf von mehr als 5,5 Mio. t Sojabohnen mit der US-Wirtschaft fest gemacht. Der Abschluss sei mehr als 2,2 Mrd. Euro wert. Jede Milliarde an Exportwert sichere rund 8 000 Arbeitsplätze. Aufgrund des steigenden Bedarfs an Futtermitteln der chinesischen Tierproduzenten hat Chinas Stellenwert an den Eiweißmärkten massiv zugenommen. So erhöhte das US-Landwirtschaftsministerium Anfang November seine Prognose für die Sojabohnenimporte Chinas für das Wirtschaftsjahr 2010/11 gegenüber dem Vormonat um 2 Mio. t auf 57 Mio. t. Damit ist Peking mit Abstand der wichtigste Kunde auf den Weltmärkten, gefolgt von der EU mit prognostizierten Sojabohnenimporten von zusammen 13,5 Mio. t. Hinzu kommen Sojaschroteinfuhren der EU von voraussichtlich 23,3 Mio. t, während die Chinesen die Bohnen fast komplett selbst schroten. Im eigenen Land hat China den Sojabohnenanbau zwar leicht ausgeweitet, jedoch bei weitem nicht ausreichend, um den steigenden Bedarf zu decken. Das US-Agrarressort geht davon aus, dass andere Kulturen für die chinesischen Landwirte bessere Erträge abwerfen. Priorität hat für die Regierung in Peking offenbar die Selbstversorgung mit Reis und Getreide, wodurch für eine Ausweitung des Ölsaatenanbaus Grenzen bestehen. (AgE)
Aktuelle Sojaschrotkurse finden Sie hier